Hagen. . Die Udo-Jürgens-Revue im Theater an der Volme kam bei den Besuchern bestens an. Es gab zahlreiche Hits des Altmeisters – und witzige Wortgefechte

Nein, Dario Wehberg und Martin Brödemann wollten keinen Udo-Jürgens-Nachsingabend veranstalten. Sie wollten eine Mischung aus Klavier, Gesang und Show auf die Bühne vom Theater an der Volme transportieren. Ihr Wunsch ging in Erfüllung.

Als „sehr unterhaltsam, sehr charmant“, empfand Anne Matzke die Erstvorstellung von „Bis ans Ende meiner Lieder. Die Udo Jürgens Revue.“ Auch Freundin Tanja Salewski war am Freitagabend von der gut zweistündigen Darbietung angetan: „Die Kombination von zwei solch unterschiedlichen Typen war sehr unterhaltsam.“

Eben eine gute Mischung: Martin Brödemann, ein Pianist mit dem gewissen Extra, kein Entertainer wie Wehberg, aber einer, der immer die richtigen Töne trifft. Und eben Dario Wehberg. Schauspieler, Sänger, Sprücheklopfer. Einer, der seine Gäste begeistern kann.

„Ich hatte schnell das Gefühl: Die Zuschauer gehen richtig mit“, sagt Wehberg. Bei Gassenhauern wie „Mit 66 Jahren“, „Aber bitte mit Sahne“, „Ich war noch niemals in New York“, „Griechischer Wein“ oder „Merci Chérie“ sangen und klatschten die rund 100 Theater-Gäste kräftig mit.

Revue nochmals zu sehen

Weitere Termine in diesem Jahr von „Bis ans Ende meiner Lieder. Die Udo Jürgens Revue“ sind am 28. Juni um 18 Uhr sowie am 22. August um 19.30 Uhr im Theater an der Volme.

Bei anderen Liedern, die nicht jeder textsicher mitträllern konnte, lehnten sich die Zuschauer einfach nur zurück und lauschten den beiden Protagonisten.

„In allen Dingen lebt ein Lied“, „Immer wieder geht die Sonne auf“ oder „Bis zum Schluss meiner Lieder“. Songs mit Gänsehautfaktor, ruhiger und langsamer als die Gassenhauer, aber doch ergreifend.

Es waren allerdings nicht nur die Lieder, die im Publikum für eine ausgelassene Atmosphäre sorgten, sondern auch die Wortgefechte auf der Bühne. „Sie spielen wie eine ausgeleierte Schuhsohle“, frotzelte Wehberg in Richtung des Pianisten. „Für Sie machen wir extra eine längere Pause, mit zunehmenden Alter braucht man mehr Erholung“, scherzte Brödemann zurück.

Weißer Bademantel fehlt nicht

Und da war doch noch etwas. Ach ja, die Sache mit dem weißen Bademantel. Ein Markenzeichen von Udo Jürgens. Er hing neben dem Klavier. „Zieh ihn endlich an“, forderte eine Zuschauerin Dario Wehberg auf. Er tat es. Selbstverständlich. Auch wenn ihm ziemlich warm wurde. „Sie wissen gar nicht, wie sehr ich hier drin schwitze“, ließ er das Publikum am Ende wissen.

Seine letzten Worte richtete Wehberg allerdings nicht direkt ans Publikum, sondern an den ­Verstorbenen. „Für dich Udo, für dich.“ Und für alle, die am späten Freitagabend mit einem guten Gefühl das Theater an der Volme ­verließen. Es hatte sich gelohnt. Absolut.