Hohenlimburg. .

Während die Vereine der Briefmarkensammler, Taubenzüchter oder Chorsänger über Nachwuchsprobleme klagen, befindet sich ein anderes traditionelles Hobby auf dem Vormarsch: Die Anzahl der Imker wächst in Deutschland seit zehn Jahren stetig an.

36 Mitglieder zählt der Imkerverein Hohenlimburg, darunter mittlerweile auch mehrere Frauen und türkische Freunde der Honig produzierenden Insekten. Holger Petersein gehört zu jenen Mitgliedern, die noch nicht allzu lange dem Hobby rund um die emsigen Tierchen frönen. Vor drei Jahren belegte der Hohenlimburger einen Kurs des Hagener Imkervereins und der Volkshochschule zum Thema Imkerei – und war sofort mit dem Virus infiziert. Kein Einzelfall, weiß die VHS-Leiterin Bianca Sonnenberg: „Unsere Imkerkurse sind – ebenso wie Pilz- oder Kräuterwanderungen – eigentlich immer ausgebucht. Interessierte sollten sich deshalb frühzeitig anmelden.“

Von Fluginsekten fasziniert

„Schon immer fand ich Fluginsekten faszinierend“, erzählt Petersein, „und bei dem Kurs hat es dann endgültig gefunkt. Da habe ich mich entschieden: Du wirst Imker!“ Denn während des Lehrgangs bemerkte der 44-Jährige schnell, dass dieses Hobby keineswegs so zeitaufwendig ist, wie er zuvor immer gedacht hatte. So beschränkt sich die Arbeit im Winter auf einige Vorbereitungen für die Saison, die normalerweise im März beginnt, wenn die Weide als erster großer Pollenlieferant blüht Dann gilt es zunächst, die wegen zudringlicher Mäuse verkleinerten Eingänge des Stocks wieder zu erweitern und nachzuprüfen, ob alle Bienen überlebt haben.

Der Varroamilbe den Kampf angesagt

Zunehmend komme es allerdings vor, dass ganze Völker sterben, sagt Petersein: „Der größte Feind der Biene ist die Varroamilbe, die aus Asien eingeschleppt wurde, sich in der Brut vermehrt und dort Viren überträgt.“

Da hilft es auch nicht immer, dass die Imker der Milbe mit natürlichen Stoffen wie Ameisensäure zu Leibe rücken. Und der Tod eines ganzen Volkes geht dem Hohenlimburger durchaus nahe: „Das trifft einen schon hart, denn man gibt sich ja viel Mühe mit seinen Bienen.“

Tatsächlich besitzen die unterschiedlichen Völker auch verschiedene Charaktereigenschaften. Um die fleißigen Tierchen einmal aus der Nähe zu zeigen, öffnet Petersein den mittleren seiner drei Bienenstöcke im Garten. Und das aus gutem Grund: „Das mittlere ist das stressresistenteste der drei Völker. Bei den anderen wäre jetzt mehr los.“

Welche Bedeutung sein Hobby besitzt, macht Petersein mit wenigen Worten deutlich: „Die eingeschleppte Milbe würde sonst alle Bienen umbringen. Ohne Imker geht es nicht.“