Breckerfeld. .
An die letzte Sanierung mag sich beim Landesbetrieb Straßen NRW niemand mehr erinnern. Zu lange liegt sie zurück. Denjenigen, die wie Michael Overmeyer, Leiter der Außenstelle Hagen, jetzt Verantwortung tragen, sind nur die Flickschustereien bekannt. Jene notdürftigen Reparaturen der Asphaltdecke haben die Prioreier Straße im Laufe der Jahre zu einer der größten Rumpelpisten der Region gemacht. Diese Tage allerdings scheinen gezählt.
Landstraße 701, Verbindung zwischen der Hansestadt und dem Volmetal: 1690 Fahrzeuge, so hat eine Verkehrszählung im Jahr 2011 ergeben, rollen hier täglich. 111 davon sind Lastwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 7,5 Tonnen. Das ist nicht viel. Und trotzdem ähnelt die Oberfläche in jedem Frühjahr einer Kraterlandschaft. Risse, tiefe Schlaglöcher und abbrechende Randstreifen machen die Fahrt zum Abenteuer. Die Höchstgeschwindigkeit auf der gut überschaubaren Piste ist wegen des desaströsen Zustands seit Jahren auf 50 Stundenkilometer begrenzt. Für Laster, die schwerer als 30 Tonnen sind, gilt ein Fahrverbot.
Das gilt nun generell für alle Fahrzeuge ab Mitte Juli zwei Wochen lang. Weil auf der Landstraße etwas geschieht, was auch kühnste Optimisten nicht mehr für möglich gehalten hätten: Ein erster Abschnitt wird saniert.
2,7 Kilometer misst der laut Overmeyer. „Wir starten in etwa an der Gaststätte Drehe und arbeiten uns talwärts vor“, sagt der Leiter der Niederlassung Hagen. Kurz hinter der Gaststätte „Reckhammer“ endet die Sanierung. „Wir konzentrieren uns zunächst auf den Bereich, der es unserer Auffassung nach am nötigsten hat.“
Die drei bis vier Zentimeter dicke Asphaltdecke wird vollständig abgefräst und durch eine Fünf-Zentimeter-Schicht ersetzt. Die sogenannten Bankette, die Straßenränder, werden gereinigt und instandgesetzt. „In dieser Woche“, so Overmeyer, „ist die Ausschreibungsfrist geendet. Wir prüfen jetzt die eingegangenen Angebote und vergeben dann den Auftrag.“
Die Prioreier Straße aber ist nicht die einzige Baustelle des Landesbetriebs auf Breckerfelder Gebiet. Auch die Landstraße 699, die durch das Tal der Ennepe in Richtung der Hansestadt führt, wird saniert. Und zwar angrenzend an die bereits erledigten Arbeiten auf Ennepetaler Stadtgebiet auf einem 1,4 Kilometer langen Abschnitt ab Holle.
Bei der Stadt Breckerfeld sieht man die Entwicklung ausgesprochen positiv: „Wir freuen uns natürlich, dass sich etwas tut“, sagt Bauamtsleiter Joachim Fliß. „Wir haben die Notwendigkeit in der Vergangenheit immer wieder angemahnt. Lange ohne Erfolg.“
550 000 Euro werden verbaut
So war es der Landtagsabgeordnete Hubertus Kramer, der die guten Nachrichten aus dem Landesstraßenerhaltungsprogramm 2015 überbrachte. „Ich habe immer wieder mit Verantwortlichen des Landesbetriebs zusammengesessen und auf die Situation aufmerksam gemacht“, so der Politiker. „Es ist gut, dass endlich gehandelt wird.“ 250 000 Euro sollen im Ennepetal, 300 000 Euro zwischen Breckerfeld und Hagen verbaut werden. „Was die Prioreier Straße angeht, so gehe ich davon aus, dass die Maßnahme fortgesetzt wird. Es würde keinen Sinn machen, lediglich diesen Abschnitt zu sanieren und den Rest dauerhaft im jetzigen Zustand zu belassen.“