Tollhaus, Kaspertheater, Puppenkiste. Es gibt so einige Bezeichnungen, die den Rat der Stadt, immerhin das bedeutendste kommunalpolitische Gremium der Stadt, treffend beschreiben. Und das Bezeichnende daran: Ein großer Teil derjenigen, die der Stadtvertretung angehören, würde diese Vergleiche nicht in Abrede stellen.
Dabei geht es gewiss nicht um mangelndes Engagement. Das kann man dem großen Teil der ehrenamtlich tätigen Politiker nicht vorwerfen.
Es geht um den Umgang miteinander. Monat für Monat berichten wir über bizarrste Zustände. Und was ändert’s? Nichts. Im Gegenteil: Auf der nach unten offenen Niveau-Skala bewegt sich der Rat im tiefsten Keller.
Was aber muss sich ändern, damit sich etwas ändert? Gefragt sind die beiden großen Fraktionen. Sie müssen abseits persönlicher Eitelkeiten in wichtigen politischen Fragen tragbare Kompromisse finden. Aber: Allein wird das den Protagonisten in der vordersten Reihe nicht gelingen. Zu lange schon rennen sie blind mit dem Kopf vor die Wand – wieder und wieder.
Tollhaus, Puppenkiste, Kaspertheater – vielleicht hinken die Vergleiche doch. Schließlich wollen wir dem Kasper nicht Unrecht tun.