Hagen. Die Konkurrenz ist groß. Immerhin bewerben sich auch die großen Revier- und Universitätsstädte Bochum, Dortmund und Essen um den Zuschlag.

„Aber wir vertrauen auf die Zusage des Landes, dass Hagen Unterstützung finde, sofern die Stadt eine gute Idee präsentiere”, formulierte der Erste Beigeordnete Christian Schmidt gestern im Zusammenhang mit der Hagener Bewerbung um den Standort „Gesundheitscampus NRW”.

Den interkommunalen Wettbewerb der Revierstädte um den „Gesundheitscampus” hatte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) im Sommer ausgerufen. Im Zentrum soll dabei eine staatliche Fachhochschule für nichtärztliche medizinischen Berufe wie Alten- und Krankenpfleger, Hebammen, Logopäden oder Therapeuten stehen. Zudem sollen verschiedene Gesundheitseinrichtungen auf dem Campus angesiedelt werden. Die Fachhochschule soll bis 2011 errichtet werden, bis zu 500 Arbeitsplätze bieten und über ein Budget von 75 Millionen Euro verfügen. Im Endausbau soll die Hochschule über 1000 Studienplätze verfügen.

Am Dienstag hat die Hagener Architektin Karla Thieser, die gemeinsam mit dem Investor Heinz Windhäuser (Freiherr von Maydell GmbH) und unterstützt von der Hagener Wirtschaftsförderung sowie branchennahen Unternehmen ein „Gesundheitscampus”-Projekt für die Brandt-Brache in Westerbauer entwickelt hat, die Hagener Bewerbung in Düsseldorf abgegeben. Beigeordneter und Chef-Wirtschaftsförderer Christian Schmidt: „Nachdem das Konzept für ein Factory Outlet Center auf dem Brandt-Gelände am Nein des Landes gescheitert ist, müssten wir jetzt eigentlich gute Chancen bei der Landesregierung haben.” Unterstützung finde das Hagener Vorhaben auch im benachbarten Ennepe-Ruhr-Kreis, wo die Gesundheitswirtschaft einen hohen Stellenwert habe, sowie bei Ärzte-organisationen und anderen Verbänden.

Für den Standort spreche, so Umweltdezernent Herbert Bleicher, neben der günstigen Verkehrsanbindung auch der Umstand, dass in Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen der Region zahlreiche Praktikumsplätze zur Verfügung stünden sowie ein Potenzial von 1900 preiswerten Wohnungen, die für Studenten geeignet seien.

Das architektonische Konzept für die Brandt-Brache sieht ausdrücklich die Einbeziehung der unter Denkmalschutz stehenden Gebäude vor. Karla Thieser: „Die zur Verfügung stehende Grundstücksfläche reicht für die vom Land aufgestellten Rahmenbedingungen mehr als aus.”