Acht Jahre sind ins Land gezogen, seit die Stadt Hagen sich mit der Deutschen Bahn AG grundsätzlich darüber verständigte, im Rahmen des Baus der Hasper Südumgehung auch die Eisenbahnunterführung Rehstraße aufzuweiten.

Jetzt steht endlich der Termin für den Baubeginn fest: Im Oktober soll es endgültig losgehen - der vierte und letzte Bauabschnitt des Hasper Ewigbauwerks wird tatsächlich realisiert.

Ein Projekt, für das die städtischen Straßen- und Brückenbauer um Fachbereichsleiter Matthias Hegerding und Brückenplaner Karl Jeckle einen wahrlich langen Atem brauchten. Denn es dauerte allein schon vier Jahre (bis Oktober 2004), bis das Eisenbahnbundesamt sämtliche Unterlagen und Konzepte für das Projekt geprüft und abgezeichnet hatte. Erst im Dezember 2007 - also drei weitere Jahre später - konnte die entsprechende Vereinbarung zwischen der Stadt Hagen und der Deutschen Bahn AG nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz unterzeichnet werden. Dieser Bauvertrag regelt letztlich die 2,6 Millionen Euro teure Aufweitung des Brückenbauwerks durch die Bahn (800 000 Euro trägt das Verkehrsunternehmen), so dass die Breite der beiden darunter herführenden Fahrbahnspuren auf sechs Meter vergrößert werden kann. Ein zähes, manchmal auch zermürbendes Geschäft, das vorzugsweise auf permanente Umstrukturierungen und sich damit verändernden Zuständigkeiten und Gesprächspartner in den Häusern der Bahn AG zurückzuführen ist. Auf zwei neuen Widerlagern, die gleichzeitig die Anschlüsse zu dem bestehenden Bahndamm bilden, wird die längere Brückenquerung entstehen. Dabei sieht die Planung vor, dass während der gesamten Bauzeit von etwa zweieinhalb bis drei Jahren sowohl der Straßenverkehr auf der Rehstraße fließt, aber vor allem auch die Züge über die Gleise rollen. Immerhin handelt es sich bei der Bahnverbindung zwischen Kassel und Aachen um eine der meistfrequentierten Strecken in Deutschland. Nur bei der Demontage der alten Brücke, die während der Bauphase durch eine Hilfskonstruktion ersetzt wird, als auch beim Wiedereinbau der neuen Querung wird jeweils während eines Wochenendes auch auf den Gleisen der Verkehr ruhen müssen. Unterbrechungen, die mit einem mehrmonatigen Vorlauf in die Jahresbaubetriebspläne der Deutschen Bahn minutiös eingetaktet werden. Dennoch wartet die Stadt mit der endgültigen Ausschreibung der weitere 2,1 Millionen Euro teuren Straßenbauarbeiten zwischen Minerva- und Wehringhauser Straße noch, bis die Bahn mit den Brückenarbeiten weit vorangeschritten ist und man sich nicht mehr ins Gehege kommt. Neben der Fahrbahnverbreiterung geht es auch um den Ausbau der Kreuzung Reh-/Wehringhauser Straße. Vor allem die Entstehung einer eigenen Rechtsabbiegerspur aus Fahrtrichtung Haspe soll den Verkehrsfluss auf der B 7 deutlich verbessern. Terminlich wird sich noch der heimische Energieversorger Sewag dazwischen drängeln, dem aus dem Stadtwerke-Erbe das seit Jahren leerstehende und seitdem zuwuchernde Wohnhaus Rehstraße 14 gehört. Das marode Objekt schräg gegenüber der Einfahrt zum Mark-E-Betriebshof wird ein Fall für den Abrissbagger - die entsprechende Genehmigung liegt bereits vor. Parallel ist inzwischen auch der Startschuss für die letzte Etappe des zweiten Bauabschnitts der Hasper Südumgehung gefallen, nämlich die Erneuerung des Eisenbahn-Brückenbauwerks Kleinbahnstraße. Seit April werden dort bereits die Oberleitungen umgebaut, bevor die marode Stahlkonstruktion durch eine neue Querung ersetzt werden kann. Im Anschluss ersetzen die städtischen Straßenbauer die Kopfsteinpflaster-Fahrbahn zwischen Haenel- und Dammstraße durch eine moderne Asphaltdecke.