Es ist im Ergebnis ein richtiger Schritt: Der Neuanfang an der Spitze von Enervie eröffnet zumindest die Chance, dass nun wieder alle Akteure an einem Strang ziehen, um das für Hagen so wichtige Unternehmen aus der schweren Krise zu führen. Eine weitere Personaldebatte hätte das schwieriger gemacht. Wahr ist aber auch: Mit der Ablösung Ivo Grünhagens ist keines der Probleme gelöst. Es bleiben die schwierigen Bedingungen auf dem Energiemarkt, es bleiben die hohen Verluste, es bleiben die drohenden Entlassungen. Grünhagens Amtszeit muss man differenziert sehen: Er hat bei Enervie lange erfolgreich gearbeitet, letztlich hat er aber in der Krise mit seinem Kurs nicht überzeugen können. Jetzt ist der Aufsichtsrat in der Pflicht. Er muss entscheiden, welcher Weg grundsätzlich gegangen werden soll, um aus der Krise zu kommen. Und er muss dann einen Vorstandssprecher finden, der diesen durchsetzen kann. Michael Koch