Hohenlimburg. .

Für Heiko Weithe begann der gestrige Dienstag zunächst wie ein ganz normaler Arbeitstag an der Kanustrecke. Er fuhr mit seinem Bagger in die Lenne, um am provisorisch inmitten des Flusses errichteten Damm zu arbeiten. Gegen 7.20 Uhr geriet das 23 Tonnen schwere Fahrzeug aber in eine Mulde und kippte um. Urplötzlich entwickelte sich eine brandgefährliche Situation.

Denn rasch flutete das Lennewasser die Kabine, deren Tür aufgrund der Schieflage nicht mehr zu öffnen war. Heiko Weithe musste seinen Arbeitsplatz, der sich nun unter Wasser befand, durch ein Fenster verlassen, um an die Oberfläche zu gelangen. Der Baggerführer blieb bei dem spektakulären Unfall zwar weitgehend unverletzt, wurde aufgrund eines Schocks später aber ins Krankenhaus gebracht. „Der Mann hatte noch Glück im Unglück“, befand Ralf Kriegel vom Hagener Servicezentrum Sport.

Nicht nur zahlreiche Schaulustige, sondern auch Berufs- und Freiwillige Feuerwehr, Polizei sowie Mitarbeiter des Bauunternehmens, des Wirtschaftsbetriebs Hagen und des Umweltamtes waren alsbald vor Ort. Es sollten jedoch noch mehr als acht Stunden ins Land gehen, ehe der Bagger endlich geborgen war und wieder festen Boden unter den Ketten hatte.

Da aus dem umgestürzten Fahrzeug Betriebsstoffe entwichen, die bei derartigen Arbeiten aber wasserunschädlich sein müssen, installierten die Feuerwehrleute eine Ölsperre und kippten Bindemittel ins Wasser. Später kam flussabwärts noch eine weitere Ölsperre hinzu.

Strömungsretter im Einsatz

Auch die Strömungsretter der Feuerwehr hatten alle Hände voll zu tun, galt es doch, den Bagger unter Wasser mit Ketten zu versehen, damit der tonnenschwere Koloss später von einem Kran in die Lüfte gehievt werden konnte.

Und einen Kran, der solche Gewichte bewältigen kann, galt es nun zu organisieren. Zufällig war das Exemplar einer Spezialfirma für Schwerlasten gerade in Haspe im Einsatz. Von dort wurde es zum Unglücksort nach Hohenlimburg gefahren, wo es am frühen Mittag eintraf. Damit war der Kran aber noch lange nicht einsatzbereit, denn drei Sattelschlepper brachten in der Folgezeit die viele Tonnen schweren Gegengewichte zum Wildwasserpark, ohne die der Gigant nicht die nötige Standfestigkeit besessen hätte.

Erfolg im dritten Versuch

Nachdem auch dies geschehen war, konnten der Ausleger des Krans ausgefahren und die Stahlseile an dem Bagger befestigt werden. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass dabei erneut Probleme auftraten. Damit das verunglückte Fahrzeug in der Luft nicht kippte, brachten die Strömungsretter eine weitere Kette am Greifarm des Baggers an. Beim dritten Bergungsversuch war es dann so weit: Die 23 Tonnen Stahl schwebten durch die Luft und wurden unter den Augen vieler Hohenlimburger am Ufer hinter dem Rathaus wieder zu Boden gelassen. Dabei wurde deutlich, dass der Bagger einige Blechschäden davongetragen hatte. „Aber das lässt sich reparieren“, zeigte sich auch ein Schaulustiger froh darüber, dass letztlich nicht Schlimmeres passiert war.