Hohenlimburg.

Die Arbeiten an der neuen Kanustrecke sorgten in den zurückliegenden Tagen immer wieder für Aufsehen. Hohe Pegelstände, Arbeiten mit schwerem Gerät im Flussbett und ein nicht absehbares Ende der Baumaßnahmen sorgen zwangsläufig für Belastungen des Gewässers. Im Gespräch mit dieser Zeitung erklärt Bernd Neugebauer, Vorsitzender des Hohenlimburger Angelvereins, warum die aktuelle Situation für seine Vereinsmitglieder höchst unbefriedigend ist.

Frage: In den vergangenen Tagen kam es immer wieder zu erhöhten Pegelständen auf dem Flussabschnitt zwischen der Kanustrecke und den Rauschen am Langenkamp. Sind die dort angesiedelten Laichplätze gefährdet?

Bernd Neugebauer: Nein. Sowohl die Bachforelle als auch die Äsche sollten bereits abgelaicht haben. Die Schonzeit der Bachforelle ist vorüber, so dass sie wieder beangelt werden kann. Insofern glaube ich nicht, dass der erhöhte Pegelstand ein Problem ist.

Die Aufschüttung eines Walls hat für viele Schaulustige gesorgt, da man einen Bagger selten inmitten eines Flusses arbeiten sieht. Wie beurteilen Sie dieses Vorgehen?

Naja! In den Auflagen für diese Maßnahme ist nachzulesen, dass die Baumaschinen mit naturschonenden Treib- und Schmierstoffen betrieben werden müssen. Die Stadt hat sich, so zumindest mein Kenntnisstand, von der Firma bestätigen lassen, dass man sich an diese Auflage hält. Überprüft wurde dies jedoch, soweit ich weiß , noch nie. Ein weiteres Problem besteht darin, dass es in diesem Gewässer Fische gibt, die sich bei Gefahr im Schlamm einbuddeln und nicht davonschwimmen. Einem Bagger haben sie daher wenig entgegen zu setzen.

Wer in der Lenne angeln möchte, muss derzeit auf einige vielversprechende Stellen verzichten. Warum?

Die Lenne erleidet derzeit durch zwei große Baumaßnahmen Einschnitte. Zum einen hier in Hohenlimburg an der Kanustrecke und zum anderen durch die Erneuerung der Autobahnbrücke im Lennetal. Viel gravierender ist jedoch die Gefahr durch schnell steigende Pegel. Wie man bei den Bauarbeiten in der vergangenen Woche sehen konnte, geht das verdammt schnell. Eigentlich war mit uns vereinbart worden, dass wir informiert werden, wenn es zu solchen Maßnahmen kommt. Das ist nicht geschehen und bedeutet eine enorme Gefahr für jeden Angler, der mit Wathose und Rute im Wasser steht. Ich glaube, dass viele der Verantwortlichen keine Vorstellung davon haben, wie gefährlich dieses Handeln sein kann. Es wäre nicht das erste Mal, dass jemand in der Lenne von einem plötzlichen Wasserschwall erfasst wird. Daher wünsche ich mir eine bessere Kommunikation.

Die Baumaßnahmen an der Lenne hätten schon im vergangenen Jahr abgeschlossen sein sollen. Ein Ende ist noch immer nicht in Sicht. Wie geht der Verein mit der gegenwärtigen Situation um?

Dass der angepeilte Termin optimistisch ausgelegt war, war offensichtlich. Dennoch wurde er benannt. Inzwischen ist es April. Wir können einen Teil des Gewässers nicht nutzen und daher ergibt sich zwangsläufig die Frage, ob man Entschädigungen einfordern sollte.