Er ist einer der typischen Menschen, die sich engagieren wollen und vielleicht auch müssen. Klassensprecher war er, dann Schülersprecher an der Heinrich-Heine-Realschule. Und irgendwann hat sich Sven Söhnchen dann – wie schon sein Vater – für seinen Stadtteil Eckesey engagieren wollen.
Dass er mit 16 Jahren zu den Sozialdemokraten gefunden hat („In Eckesey gab es nur die SPD, und sie war mir auch nicht völlig fremd”) scheint folgerichtig. Und auch, dass er 1994 erstmals Ratsmitglied wurde -- mit 24 Jahren das damals jüngste. Angepasst ist er deshalb nicht geworden. Seinen Genossen ist er so sehr auf den Wecker gegangen, dass er 2004 aus dem Rat flog („Ich habe auch Fehler gemacht”) und kurzzeitig auch den Sozis per Parteiaustritt ganz den Rücken kehrte.
Seit 2009 wieder im Stadtrat
„In Eckesey im Stadteilforum habe ich mich aber weiter als Sprecher engagiert.” Und in der SPD wuchs die Erkenntnis, dass man solch einen „Kümmerer” wohl doch gut gebrauchen könnte. Seit 2009 sitzt Sven Söhnchen wieder im Rat, heute ist er mehr beschäftigt denn je. Als Vorsitzender des Kulturausschusses, als Aufsichtsratsvorsitzender der Theater gGmbH – und weiter als Kümmerer für seinen Stadtteil. „Eckesey und Kultur, das sind meine Schwerpunkte“, sagt der 45-Jährige. Eckesey bleibt das Stadtteilforum sein Baby. Und im Zweifelsfalle halst er sich für seine Heimat auch noch ein Amt mehr auf. Als sich auch nach intensiver Suche kein Bewerber für das Amt des Schiedsmanns fand, ließ sich Sven Söhnchen in die Pflicht nehmen. „Das war sicherlich nicht mein Traum”, sagt er.
Ähnliches gilt auch für sein Mitgliedschaft in der Bezirksvertretung Nord. Musste das noch sein neben dem Ratsmitgliedschaft? „Auch für dieses Amt muss man erst Kandidaten finden.” Über den Vorsitz im Kulturausschuss freut er sich. Er wolle mit seinem Engagement zeigen, dass die Hagener SPD keineswegs - wie ihr oft unterstellt werde - kulturfern sei. Aber es macht Arbeit, viel Arbeit. „Ich muss mich da umfassend als Vorsitzender in die Thematik einarbeiten.” Sitzungen, Aktenstudium und noch mehr. Sven Söhnchen schätzt: „So 20 Stunden pro Woche werden es sein, die ich als Kommunalpolitiker wirke.” Die ehrenamtliche Arbeit in diversen Vereinen kommt noch hinzu. Und das neben seiner eigentlichen Arbeit als freiberuflicher Betreuer. Doch trotzdem will er in einem Feld noch mehr Arbeit: „Ich wünsche mir, das mich viel mehr Bürger direkt ansprechen. Auch wenn Sie mich kritisieren wollen.” Da bleibt Sven Söhnchen ein politischer Überzeugungstäter.