Hohenlimburg. „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“, heißt es in einem Sprichwort. So ähnlich muss sich auch Baggerfahrer Heiko Weithe gefühlt haben, dem das Wasser in seinem Führerhaus bis zum Knöchel stand. Aber der Reihe nach.

Der Wasserspiegel unterhalb der beiden Stauwehre sollte abgesenkt werden, damit Arbeiten an den Wehrklappen verrichtet werden können. Daher musste oberhalb der Wehre ein Damm angelegt werden, der das gesamte Wasser der Lenne durch die Kanustrecke abführen sollte. Das war die Aufgabe von Baggerfahrer Heiko Weithe, der beinahe den gesamten Tag damit zubrachte, Steine und Schutt zu versenken, bis der Damm errichtet war. Ein spektakuläres Bild. Denn wann hat man schon einmal Gelegenheit, einen Bagger in Mitten eines Flusses bei der Arbeit zu beobachten.

Baggerfahrer legt sich selbst lahm

Schnell wurde deutlich, dass der Wasserpegel stetig anstieg. Mehrere Zentimeter. Das alte Flussbett fiel derweil fast trocken und die Kanustrecke konnte die Wassermassen im oberen Teil kaum fassen. Gegen 15.30 Uhr freute sich Baggerfahrer Weithe auf den wohlverdienten Feierabend. Einzig sein Arbeitsgerät musste noch zurück ans Ufer gefahren werden. Das Problem: Durch das angestaute Wasser war der Pegel so hoch gestiegen, dass der tonnenschwere Koloss den Fluss nicht queren konnte. Das Wasser drang sogar ins Führerhaus ein. Da staunten die Fachleute und die schaulustigen Laien wunderten sich mit breitem Schmunzeln im Gesicht. Letztlich musste der Routinier auf Ketten den liebevoll errichteten Damm wieder öffnen, damit er sich und sein Arbeitsgerät sicher ans rettende Ufer bringen konnte. Sein Feierabend verzögerte sich.

Für die Kanustrecke war dies ein erster, unfreiwilliger Stresstest der offenbarte, dass der untere Streckenteil perfekt gelungen ist. Im oberen Bereich könnten Nachbesserungen erforderlich werden, denn das Wasser lief an beiden Ufern massiv über.