Lennetal. .
Marco Luciani (42) ist Ausbildungsleiter bei C.D. Wälzholz.
Sehen Sie die Auszeichnung als Bestätigung Ihrer Arbeit?
Luciani: Zunächst einmal habe ich die Urkunde nur stellvertretend für die ganze Firma und für alle Mitarbeiter, die mit dem Thema Ausbildung zu tun haben, entgegen genommen. Ich bin stolz, dass ich solch einen Rückhalt im Haus genieße.
Was muss ein junger Mensch mitbringen, um bei C.D. Wälzholz als Azubi eingestellt zu werden?
Luciani: Wir suchen uns diejenigen aus, von denen wir glauben, dass sie zu unseren Berufen passen, nicht diejenigen mit den besten Schulnoten. Entscheidend ist die persönliche Einstellung. Wer Spaß an seiner Tätigkeit hat, der wird auch erfolgreich sein. Knapp 40 Prozent unserer Azubis sind Hauptschüler. Wenn es mit der Theorie mal nicht so klappt, dann bieten wir einmal pro Woche Nachhilfeunterricht an.
Und das wird angenommen?
Luciani: Ja, über meinen Schreibtisch geht jede Klassenarbeitsnote. So kann ich gezielt helfen.
Sind die Bewerber heutzutage anders „gestrickt“ als früher?
Luciani: Und ob, die jungen Menschen wollen Spaß an ihrem Beruf haben. Zwar verdienen sie bei uns schon im ersten Lehrjahr sehr gut, aber sie sind auch fordernd und diskutieren gern und viel. Das hätte es in meiner Generation nicht gegeben. Wenn man Azubis Projekte an die Hand gibt und sie relativ selbstständig arbeiten lässt, dann sind sie mit Herzblut bei der Sache. Wir animieren sie auch zum Nachfragen, von den Anregungen, die dadurch entstehen, profitiert das Unternehmen.
Wie steht es denn mit Tugenden wie Pünktlichkeit und Fleiß?
Luciani: Die sind natürlich nach wie vor wichtig. Wer dauernd zu spät kommt, der kriegt eine Ansage. Ich bin sicherlich ein strenger Ausbildungsleiter. Aber es macht für die jungen Leute Sinn, wenn sie jemanden haben, mit dem zusammen sie ein Ziel erreichen wollen.
Wie sind Sie selbst Ausbildungsleiter geworden?
Luciani: Ich habe die Hauptschule in Hohenlimburg besucht und mit 10B-Abschluss verlassen. Am 8.8.88 habe ich eine Lehre als Zerspanungsmechaniker bei Hoesch begonnen und dort anschließend neuneinhalb Jahre gearbeitet. Nach der Wirtschaftskrise musste ich mich neu orientieren und habe bei CDW eine Stelle gefunden und mich weitergebildet. Vor elf Jahren wurde ich dann Ausbildungsleiter.
War das immer Ihr Berufsziel?
Luciani: Nein, man geht doch nicht von der Schule ab und sagt: Ich will Ausbildungsleiter werden. Die Stelle war frei, ich bin da reingerutscht. Aber wenn ich sehe, dass aus den jungen Leuten, die ich betreue, etwas wird, dann macht mich das glücklich. Dann weiß ich, das ist der richtige Job für mich.