Was ist bloß in die Bezirksvertretung Mitte gefahren? Auf einer Hauptverkehrsachse zwischen Haspe und Zentrum wie der Eugen-Richter-Straße Tempo 30 etablieren zu wollen, grenzt an willkürliche Schikane der Autofahrer. Als Kronzeugen für diesen Wunsch Schule und Kindergarten in Kombination mit einer finsteren Unterführung anzuführen, wirkt unredlich und ist zumindest empirisch bedenklich. Genauso hätte man einen Veganer-Stammtisch zur Abschaffung der Massentierhaltung befragen können.

Zurück zu den Fakten: Es gibt dort zwischen Gutenberg- und Rehstraße keine wahrnehmbare Unfall-Häufung, aber drei beampelte Fußgängerüberwege auf etwa 300 Metern Wegstrecke. Hinzu kommt ein Fußgängertunnel, der sicherlich als Angstraum gilt, für dessen mangelhafte Qualität aber nicht die Autofahrer herhalten dürfen. Außerdem ist die Straße beinah ebenso schnurgerade wie die Highways im amerikanischen Mittelwesten, also mit Sicht bis zum Horizont.

Wer schützt die autofahrende Bürgerschaft vor dieser Form der sinnentleerten politischen Effekthascherei? Hoffentlich der Stadtentwicklungsausschuss, der diesen Unfug als nächstes beraten muss.