Von Mike Fiebig

Oberbürgermeister Erik O. Schulz hatte sich im Wahlkampf für die Wertschätzung von Mitarbeitern und Transparenz in allen Bereichen stark gemacht. Die schon länger geplante Abberufung von Eva-Maria Kaus-Köster wirkt nach außen aber wie das komplette Gegenteil dieser Wahlkampf-Floskeln.

Es hat wenig Stil, hinter dem Rücken einer Verantwortungsträgerin schon die Nachfolge zu regeln. Noch dazu vor dem Hintergrund, dass Kaus-Köster 2007, als niemand die damals vakante Stelle in der Jobcenter-Geschäftsführung haben wollte, in die Bresche gesprungen war. Als Fachfremde am schwierigen Hagener Arbeitsmarkt.

Schlimm genug, dass es für Kaus-Köster – auch wenn sie beamtenrechtlich über die Stränge geschlagen hat – zum Verhängnis wird, dass sie sich in emotionaler Weise für die ­Sicherheit ihrer Mitarbeiter eingesetzt hat. Doch dass im Hintergrund bereits, ohne dass die Jobcenter-Mitarbeiter überhaupt von Kaus-Kösters Abberufung wissen, eine Nachfolgerin auserkoren wurde, ist ­respektlos.

Dazu kommt das Geschmäckle, dass der Personal-Leiter der Stadtverwaltung aktiv am Auswahlverfahren beteiligt war, das seine eigene Lebensgefährtin zur möglichen neuen Jobcenter-Chefin macht.

Befangener geht’s nicht.