Hohenlimburg.

Cyber-Mobbing, Sexting, Posing und Grooming sind Bedrohungen, denen insbesondere Kinder und Jugendliche zum Opfer fallen, die sich in sozialen Netzwerken tummeln. Häufig ist es Unwissenheit über die Verbreitung von persönlichen Daten und mangelnde Vorsicht. Aufklärung und Prävention in diesen Bereichen leisten unter anderem Medienscouts an der Realschule Hohenlimburg.

„Es gibt kaum eine Schule, die von diesen Problemen nicht betroffen ist. Als Lehrer erfahren wir häufig als letzte von solchen Vorfällen“, verraten die beiden Lehrerinnen Tina Menzel und Christiane Voß-Geisenhofer.

Probleme vertraulich behandeln

Sie haben gemeinsam mit den Schülern Marvin Iffland (13), Lisa Thomas (15), Sanja Makowski (15) und Cerage Hagemann (14) eine Ausbildung zum Medienscout absolviert, die vom Bildungsbüro Hagen in Kooperation mit der Landesanstalt für Medien durchgeführt wurde.

„Wir sind Ansprechpartner für andere Schüler, wenn diese zum Beispiel Probleme mit dem Handy haben oder im Internet gemobbt werden. Viele Schüler wenden sich eher an uns, als an ihre Lehrer, da sie in uns eine Vertrauensperson sehen“, erklärt Marvin, der darauf verweist, dass alles, was mit den Medienscouts besprochen wird, vertraulich behandelt wird. Vor allem das Cybermobbing sei eine ernstzunehmende Bedrohung, von der immer mehr Schülerinnen und Schüler betroffen seien. Die öffentlichen Diffamierungen in sozialen Netzwerken seien mitunter gravierend, offenbarten die frischgebackenen Medienscouts, die ihre beraterischen Dienste im Rahmen von Sprechzeiten am Dienstag und Donnerstag anbieten.

„Allein das Videomaterial, das über Whatsapp oder Facebook verbreitet wird, ist teilweise erschreckend. Gewaltsames Handeln, ob gegenüber Menschen oder Tieren, sind keine Seltenheit und haben manchmal verstörende Wirkungen auf die jüngeren Schüler“, so Tina Menzel, die für die Medienscouts ansprechbar sind, wenn es zu gravierenden Fällen kommt.

„Wenn es zu einem ernsten Fall von Mobbing kommt, schreiten wir ein. Zudem stehen uns die Jucops und die Polizei Hagen als Kooperationspartner zur Seite“, weiß Menzel.

In Hagen haben neben der Realschule Hohenlimburg sechs weitere Schulen das Medienscout-Zertifikat erworben. Diese Schulen wollen sich nun miteinander vernetzen, um ihre Erfahrungen miteinander teilen zu können.

Hohenlimburger Schulen, die nicht über Medienscouts verfügen, können sich jederzeit bei der Realschule melden, um die Hilfe der Experten in Anspruch zu nehmen. „Das ist prinzipiell möglich. Nach Absprache könnten wir unsere Scouts theoretisch ausleihen“, schmunzelt Menzel.