Hagen/Schwerte. . Der Landesbetrieb Straßen richtet bei Hagen eine weitere Strecke ein, um bei Stau mehr Platz auf der Autobahn zu schaffen. Der Seitenstreifen auf der A45 wird Fahrbahn.

Im Stau wird jede Autobahn plötzlich klein – zu klein für den vielen Verkehr. Man sitzt im Wagen, wartet in der Blechschlange; dabei wäre doch auf dem Seitenstreifen ganz wunderbar Platz, um Verkehr aufnehmen zu können. Auf der A45 zwischen Hagen und Westhofener Kreuz wird dieser Platz in Fahrtrichtung Dortmund künftig zeitweise genutzt werden.

Der Landesbetrieb Straßen NRW hat den acht Kilometer langen Abschnitt jetzt mit zwölf steuerbaren Wechselverkehrszeichen ausgestattet, die von der Verkehrszentrale in Leverkusen aus bedient werden und den Seitenstreifen bei viel Verkehr freigeben. Der A 45-Abschnitt ist damit das dritte Autobahnstück in NRW mit „temporärer Seitenstreifenfreigabe“. Weitere sollen folgen: „Das Projekt wird ausgebaut“, so eine Sprecherin des Landesbetriebs gestern auf NRZ-Nachfrage.

Videokameras sorgen für Überblick an der Modellstrecke

Die A 57 zwischen Köln-Longerich und -Bickendorf (zwei Kilometer, Fahrtrichtung Köln) und die A 4 zwischen Refrath und Köln-Mehrheim (2,5 Kilometer, auch Fahrtrichtung Köln) sind bereits mit Wechselverkehrszeichen ausgestattet – aber nicht nur damit, auch mit Kameras. „Ehe die Operatoren von Leverkusen aus den Seitenstreifen freigeben, müssen sie immer erst sehen, ob dort nicht ein Auto mit einer Panne im Weg steht“, erklärt die Sprecherin. An der A 45 geben insgesamt 14 Videokameras einen Überblick über die Strecke.

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Ausgewählt wurde der Abschnitt nicht von ungefähr. Die A 45 gilt als stauanfällig. Zwischen Ergste und Westhofener Kreuz sind im Schnitt 83.000 Fahrzeuge unterwegs. Erfahrungen mit Anlagen dieser Art an anderer Stelle haben laut Straßen NRW gezeigt, dass freigegebene Seitenstreifen die Kapazität einer Autobahn um bis 30 Prozent steigert und so die Staugefahr senkt.