Wehringhausen. .
Der Blumenladen von Jürgen Fisseler (64) gehört in Wehringhausen zum Inventar. Es ist eines von diesen Geschäften, die scheinbar seit einer halben Ewigkeit die Nahversorgung im Stadtteil sicherstellen. „Die Blumen waren mein Leben“, sagt Fisseler. „Und meines auch“, fügt Ehefrau Anette (61) hinzu. Und dennoch schließt das Ehepaar sein Floristik-Fachgeschäft in der Grünstraße zum Ende dieses Monats.
Vor allem gesundheitliche Gründe
Jahrzehntelang hat sich das Leben der Eheleute in dem Laden und der dahinter liegenden Küche mit dem kleinen Esstisch abgespielt. Es sind persönliche, vor allem aber gesundheitliche Gründe, die Fisselers zur Aufgabe bewogen haben. Zudem fehle es an qualifizierten Fachkräften, die bereit gewesen seien, das Blumengeschäft weiterzuführen, berichtet Anette Fisseler. Zahlreiche Kunden hätten die bevorstehende Schließung mit großer Bestürzung aufgenommen: „Wir selbst sind sehr traurig. Doch über aller Arbeit steht die Gesundheit im Vordergrund.“
Dennoch wird der Name Fisseler auch zukünftig mit Blumen in Verbindung stehen. In dritter Generation wird Christian Fisseler (34) die anderen beiden Standbeine des Familienbetriebs, die Gärtnerei und die Pflege von Grabstätten auf Hagener Friedhöfen, fortführen. Die klassische Bestattungskultur liege ihm am Herzen, betont der Friedhofsgärtnermeister, der es bedauert, dass gerade junge Menschen mit den Gedenk- und Trauertagen im November kaum noch etwas anfangen können.
Mit vier Gesellen und zwei Azubis wird er für 1300 Gräber auf 15 Friedhöfen verantwortlich sein: „Mir liegt an einer modernen Grabgestaltung, die auf die Persönlichkeit des Verstorbenen eingeht.“
Weiter am Standort Grünstraße
Aber auch die 700 Quadratmeter umfassenden Gewächshäuser an der Grünstraße wird Fisseler – mit Unterstützung seiner Eltern, die denn doch nicht ganz ohne Blumen sein können – weiter betreiben. Hier werden Beet- und Balkonpflanzen angezüchtet, derzeit wachsen zum Beispiel rund 40 000 Stiefmütterchen für das kommende Frühjahr heran.
Der täglich bis 18.30 Uhr geöffnete Laden, das Liefergeschäft und der Fleurop-Service gehören jedoch schon bald der Vergangenheit an.