Hagen-Mitte. .
Die Theater-AG der Jahrgangsstufe neun des Albrecht-Dürer-Gymnasium setzt sich auch in diesem Schuljahr weiter mit den Jahrestagen der beiden Weltkriege auseinander. Nachdem bereits im Juni mit „Kein Krieg in Troja“ an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren erinnert wurde, erfolgt mit dem klassischen Drama „Die Troerinnen“ des Griechen Euripides gewissermaßen die Fortsetzung der Geschichte.
Nach zehn Jahren blutiger Schlachten hat der Krieg von Troja ein Ende gefunden. Das Holzpferd des Odysseus brachte die kriegsentscheidende Wende. Alle Helden sind gefallen, die Griechen bereiten die Rückkehr in die Heimat vor und die Frauen der unterlegenen Troer warten jetzt darauf, in die Gefangenschaft abgeführt zu werden.
Zwar freuen sich die siegreichen Griechen auf eine glückliche Heimkehr, doch sie haben den Zorn der Götter nicht bedacht. Von der Odyssee, die hier ihren Anfang nehmen soll, ahnen sie noch nichts, da Poseidon und Athene sich gegen die vermeintlichen Helden verschwören.
Mythos Troja wird weitererzählt
Euripides lenkt den Blick auf die Folgen eines Krieges, der den Mittelmeerraum etwa 1200 vor Christus in Atem hielt. Beschreibt Giraudoux in seinem Stück aus der Perspektive des frühen 20. Jahrhunderts, wie man unversehens in einen Weltkrieg taumelte, so zeigen „Die Troerinnen“ eindrucksvoll, wie wenig sich für die Opfer eines Krieges geändert hat, wie Hoffnung und Zuversicht unter den Trümmern eines Krieges begraben werden müssen.
Mit „Die Troerinnen“ erzählt die Theater-AG den Mythos um Troja inhaltlich zwar weiter, in der Wahl des Textes und der Darstellungsform greift sie aber auf die ältere Fassung der Literatur zurück. Wurde das moderne Drama um den Kriegsausbruch in Kostümen der Gegenwart inszeniert, so zeigt der klassische Ansatz der neuen Inszenierung die Zeitlosigkeit der Problematik.
Die Aula des AD ist speziell für diese Aufführungen in ein kleines klassisches Amphitheater verwandelt, die Zuschauer sitzen auf drei Seiten um die mit 1,6 Tonnen Sand ausgelegte zentrale Spielfläche der Orchestra. Die Kostüme werden auf moderne und klassische Elemente zurückgreifen, die Grenze zwischen Zuschauerraum und Bühne wird verschwimmen.