Hagen. Die Katholische Krankenhaus-Gesellschaft verlagert ab 2011 die HNO-Klinik ans St.-Josefs-Hospital und konzentriert somit in Altenhagen alle schneidenden Disziplinen.
Seit elf Jahren bereits agiert die Katholische Krankenhaus-Gesellschaft in Hagen als Hospitalverbund mit drei Betriebsstätten. Doch erst im Frühjahr 2011 wird die Neuorganisation der drei Häuser St. Marien, St. Josef und St. Johannes durch die Verlagerung der Hals-Nasen-Ohren-Klinik (HNO) von der Innenstadt nach Altenhagen endgültig abgeschlossen. Im Gegenzug zieht die Schmerzklinik von der Dreieck- an die Bergstraße.
Flexibler Einsatz der OP-Teams
„Durch diese Rochade kommen wir zum Abschluss einer Entwicklung, die unser Haus seit der Gründung der GmbH kontinuierlich beschäftigt hat”, beschreibt Geschäftsführer Norbert Schoop das permanente Ziel der vergangenen Jahre, Doppeldisziplinen abzubauen sowie Fachabteilungen intelligent zu sortieren und zu bündeln. „Mit diesem finalen Schritt erreichen wir, dass die letzte OP-Disziplin das Marien-Hospital verlässt und sämtliche schneidenden Fächer in Altenhagen konzentriert werden. Das hat den positiven Effekt, dass sich Anästhesisten und OP-Teams unter einem Dach viel flexibler und effizienter einsetzen lassen.”
Den Plan dafür hat Schoop bereits seit Jahren im Kopf, doch die Realisierung rückt erst jetzt in greifbare Nähe, weil am Hilgenland in Boele zum Jahreswechsel ein katholisches Bildungszentrum für Gesundheits- und Pflegeberufe eröffnet, das den bisherigen Standort des Caritasverbandes an der Pillauer Straße sowie den des Katholischen Krankenhauses an der Dreieckstraße vereint. Die in gemeinsamer Trägerschaft betriebene Schulungsstätte bietet somit die Chance, kostengünstiger zu arbeiten und das Lehrpersonal effizienter einzusetzen.
Großes Umzugskarussell nimmt Fahrt auf
Parallel kommt bei der Katholischen Krankenhaus GmbH ein großes Umzugskarussell in Gang. In die frei werdenden Räume der Krankenpflegeschule gegenüber dem Hauptportal des Josefs-Hospitals ziehen Verwaltungseinheiten, die aktuelle noch in dem Nebenflügel des ehemaligen St.-Vinzent-Altenheims (heute St. Hedwig am Bergischen Ring) untergebracht sind. Dafür können dort im Erdgeschoss sowie in der ersten Etage künftig die Ambulanz sowie die Verwaltung der HNO-Klinik (jährlich 3000 stationäre und noch mehr ambulante Patienten) residieren. Als Operationsbereich übernimmt die Mannschaft um Chefarzt Prof. Dr. Armin Laubert die Räume der Mund/Kiefer/Gesichts-Chirurgie, die mit ihren Belegbetten andernorts im Hause unterkommt. Ebenso werden die 56 HNO-Betten auf zwei Stationen im Hauptgebäude untergebracht.
Platz dafür entsteht - neben einem hausinternen Umzug der Plastischen Chirurgie - vor allem durch die Verlagerung der Schmerzklinik von Dr. Heribert Konder ins St.-Marien-Hospital. Die Zehn-Betten-Abteilung mit umfangreichem Nebenraumprogramm passt in den Augen von Krankenhaus-Geschäftsführer Schoop inhaltlich hervorragend zur den in der Innenstadt bereits angesiedelten Stationen für Onkologie und Geriatrie.
Kostenersparnis ohne Kündigungen
Die anstehenden Umwälzungen und baulichen Veränderungen, die der Krankenhausgesellschaft obendrein eine mittelfristig anstehende Sanierung der Marien-OPs erspart, kosten das Haus etwa 2,4 Millionen Euro. Dabei stammt allein eine Million Euro aus Berliner Konjunkturpaket-Mitteln sowie weitere 1,1 Millionen aus der Baupauschale des Landes. Im Gegenzug geht Schoop davon aus, dass sich „durch die Bündelung der schneidenen Disziplinen eine jährliche Kostenersparnis im Volumen eines mittleren sechsstelligen Betrages - übrigens ohne jedwede Kündigungen - erzielen lässt”.
Künftige Aufteilung der Abteilungen an den drei Betriebsstätten
Nach dieser letzten großen Abteilungsrochade innerhalb der Katholischen Krankenhaus GmbH ergibt sich künftig folgende Verteilung der Disziplinen:
Johannes-Hospital: Innere, Kardiologie, Angiologie, Neurologie, Psychiatrie und Radiologie;
Marien-Hospital: Onkologie, Geriatrie, Schmerzklinik;
Josefs-Hospital: allgemeine Chirurgie, Unfallchirurgie, Gefäßchirurgie, Plastische Chirurgie, Augen-Klinik, HNO-Klinik, MKG-Chirurgie, Radiologie.
Darüber hinaus verfügen allen drei Häuser über eigene Intensivbetten.