Bentrop. . Bis zum frühen Nachmittag dauerten die Löscharbeiten auf dem inzwischen schwarz verkohlten Feld: Mehrere hundert Strohballen brannte am frühen Freitagmorgen an der Landstraße in Bentrop buchstäblich bis auf den letzten Halm nieder.

Als gegen drei Uhr früh die Einsatztrupps der Löschgruppen Bentrop, Warmen und Mitte eintrafen, stand das Feld bereits weitläufig in Flammen, berichten Augenzeugen. Diese wurden gleich in der Brandnacht auch von der Polizei vernommen, denn die Polizei schließt eine Brandstiftung nicht aus.

Besitzer zunächst nicht erreichbar

Der Besitzer des Feldes war zunächst gar nicht erreichbar. Der Schaden dürfte in die Tausende gehen, fürchtet sein Landwirt-Kollege Georg Ostermann aus Warmen. Er geht „zu 100 Prozent“ davon aus, dass Brandstifter am Werk waren. „250 Strohballen brennen nicht einfach eben mal so runter. Da ist an vielen Stellen rundherum gezündelt worden“, vermutet Ostermann.

Gemeinsam mit den anderen Landwirten der Palzdörfer blickt der Warmener Bauer mit größter Sorge in den benachbarten Kreis Soest. Dort halten seit Monaten Brände gleich in Serie Feuerwehr und Polizei in Atem: Erst vorige Woche brannten auf einem Feld in Schlückingen über 1000 Strohballen nieder. In Welver ging eine Reithalle in Flammen auf.

Angst in grenznahen Gemeinden

„Im Kreis Soest geht ganz massiv der Feuerteufel um“, sagt Georg Ostermann und tut seine Befürchtung kund, dass der – oder die – Brandstifter jetzt auch die grenznahen Fröndenberger Gemeinden für ihr übles Werk entdeckt haben könnten. Praktisch direkt hinter dem Ortsausgangsschild Bentrop verläuft die Kreisgrenze zwischen Unna und Soest. „Natürlich kümmern diese Täter keine Kreisgrenzen“, sagt auch Georg Ostermann. „Aber die räumliche Nähe ist es, was uns Sorgen bereitet.“

Polizei ermittelt in alle Richtungen

Einen Zusammenhang des Feuers in Bentrop mit den Bränden im Kreis Soest bestätigt die Kreispolizei Unna allerdings noch nicht. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, erklärte eine Sprecherin lediglich auf Nachfrage der Redaktion.

„Einfach ein bisschen Stroh gebrannt“ habe da am Freitag auf dem Feld ohnehin nicht, macht Georg Ostermann deutlich. „Hier werden ganz massiv Werte vernichtet. Wegen des nassen Sommers haben wir den halben Weizen erst im September gedroschen“, sagt Ostermann. „Stroh ist in diesem Jahr sehr knapp und entsprechend teuer. Ein einziger Ballen kostet zwischen 15 und 20 Euro.“

Auf dem Feld verbrannten nach ersten Schätzungen mindestens 250, möglicherweise sogar bis zu 500 gelagerte Strohballen – exakt beziffern kann erst der Besitzer selbst das Ausmaß der Vernichtung durch das Feuer. Für den Bauern wird es vermutlich teuer: Das zerstörte Stroh muss er vor dem Winter jetzt nachkaufen.