Fröndenberg. .

50 und 100 Jahre feiern kann jeder: 112 Jahre hingegen sind für Feuerwehrmänner und -frauen ein überaus symbolischer Wert. Fröndenbergs Löschgruppe Mitte nahm das zum Anlass für ein großes Fest.

Struktur und Arbeit der Blauröcke haben sich in dieser langen Zeit geändert: lodernde Flammen als einst klassischer Feind sind als Haupteinsatzgebiet ein wenig in den Hintergrund gerückt zugunsten technischer Aufgaben und Einsätze bei Unfällen verschiedenster Art, vom Sturm über verlorenes Gefahrgut bis zu eingeschlossenen Personen, zuallererst immer mit dem Ziel, Menschenleben zu retten und zu schützen.

Wasser auch von oben

Nichtsdestotrotz kennt man sich bei der Löschgruppe Mitte mit dem gezielten Einsatz von Wasser weiterhin gut aus, zum großen Geburtstagsfest den ganzen Samstag über rund um das Gerätehaus am Harthaer Platz – mit reichlich Unterhaltung für die kleinen Besucher und der Gelegenheit zu Austausch und Fachsimpelei für die Großen – hatte sich das Wasser von oben, in Form von Regen, aber ein bisschen zu üppig dazu gesellt. Die gute Stimmung trübte das nicht, nur das geplante Ballonglühen, eine zur Musik choreographierte Einlage der Flammen in der Heißluftballon-Hülle nach Einbruch der Dämmerung, musste der Witterung leider zum Opfer fallen. Ansonsten wurde aber bis in die sehr späten Abendstunden gefeiert und getanzt.

Zahl mit Symbolik

Löschgruppenführer Christian Kaiser jedenfalls sprach von einem absolut gelungenen Fest. Die Feier eines 112-jährigen Bestehens hat natürlich große Symbolik, schließlich erreicht man im Notfall die Feuerwehrmänner und -frauen unter genau dieser Telefonnummer. Die Idee, dieses besondere Jubiläum groß zu feiern, hatte die Löschgruppe Mitte selbst. Keineswegs, so Christian Kaiser, feiere jede Freiwillige Feuerwehr, so sie es denn erreicht, dieses Alter, auch wenn es natürlich sehr plausibel erscheint.

Und alle gründen als Freiwillige und nicht Berufsfeuerwehr wie etwa in Menden auf ehrenamtlichem Engagement, wie die Festredner am Samstag betonten und das zu generieren in den vergangenen Jahren keineswegs einfacher geworden ist, unter anderem weil von vielen größerer Flexibilität am Arbeitsplatz gefordert wird.

Damit kommt dem Nachwuchs natürlich eine umso wichtigere Rolle zu. Ihr Können, das derzeit über ein Dutzend Jugendliche in der Jugendfeuerwehr der Löschgruppe Mitte erlernen, konnten sie den Besuchern am Samstag Nachmittag bei mehreren Schauübungen zeigen. Zudem überbrachte Jörg Sommer, Leiter der Fröndenberger Feuerwehr, die freudige Nachricht, dass weiterer Feuerwehr-Nachwuchs, auch aus den anderen Jugend-Feuerwehren der Stadt, am Samstag parallel zum Jubiläum überaus erfolgreich einen Leistungsnachweis absolviert hatte. So kann der Weg für die nächsten 112 Jahre bereitet werden, der 224. Geburtstag wird aber wegen fehlender Symbolik wohl eher nicht gefeiert werden.