Fröndenberg. .

Nach 14 Jahren das Ziel vor Augen: Der Orgelbauverein St. Marien ist seinem Wunsch, ein Pfeifeninstrument in der Fröndenberger Pfarrkirche einbauen zu können, einen großen Schritt näher gekommen.

Werkvertrag

Auf der Jahreshauptversammlung am Samstagvormittag konnte der Vorstand verkünden, dass das Ziel, das Instrument am 1. ­Advents­sonntag dieses Jahres zum ersten Mal in der Marienkirche erklingen zu lassen, greifbar ist. Verantwortlich dafür ist nun ganz konkret eine Vereinbarung mit den Verantwortlichen der Pfarrgemeinde, welche sich mittels eines Werkvertrags dazu verpflichtet hat, die im Moment noch vorhandene Finanzierungslücke – etwa 80 000 Euro – vorzustrecken beziehungsweise zu garantieren. Denn der seit dem Jahr 2000 bestehende Orgelbauverein möchte weiter Spenden sammeln, um den Anteil der Gemeinde möglichst gering zu halten.

Jörg Segtrop, der erste Vorsitzende, konnte am Samstag mit ein wenig Stolz zu Protokoll geben: „Diese Vereinbarung mit der Gemeinde, für die sicher auch etwas Überzeugungsarbeit nötig war, ist der Durchbruch und entscheidende Schritt zum Einbau der Pfeifenorgel.“ Pfarrer Paul Mandelkow dazu: „Wir würdigen damit die beharrliche und engagierte Arbeit.“

Der Weg dahin war lang: Zwischendrin, da waren sich viele Teilnehmer an der Jahreshauptversammlung einig, gab es immer wieder auch Zweifel, ob die große Summe in absehbarer Zeit überhaupt aufzubringen ist. Im vergangenen Jahr dann konnte eine historische, spätromantische Orgel der Firma Dinse aus dem Jahr 1925 erstanden werden, aktuell wird sie vom Orgelbauer Jens Salzmann, aus Fröndenberg stammend, für den Einbau in die Marienkirche vorbereitet und erweitert.

Gebrauchte Orgelteile gesucht

Dreieinhalb Register werden aktuell noch benötigt, Segtrop sucht nach ihnen möglichst aus vorhandenen Orgeln, was natürlich günstiger als ein Neubau wäre. Neu schlagen sie je nach Bauart mit einem vierstelligen Betrag zu Buche. Auch deswegen will der Verein weiter mit Hochdruck für die Pfeifenpatenschaften werben, die eine ganz unverbindliche und einmalige Unterstützung ermöglichen und im vergangenen Jahr mehr als 15 000 Euro in die Kasse spülten.

Aus kirchenrechtlichen Gründen muss der Verein das Instrument der Gemeinde schenken, da sie nur Eigentum in ihre Gotteshäuser einbauen darf. Mittels eines Schenkungsvertrags wollen beide Seiten nicht nur die Rahmenbedingungen und Nutzungsarten – für die Liturgie, aber auch konzertant – festlegen, sondern dem ganzen für Gläubige wie Kulturinteressierte einen würdigen äußeren Rahmen geben. Die Arbeiten im Kirchenraum sollen Ende Juli beginnen, im Herbst kommen die ersten Pfeifen an ihren Platz.