Langschede. .
Unterschiedlicher könnten die Meinungen nicht sein. Die einen sehen im Schürenfeld den Heilsbringer, die anderen verteufeln das geplante Gewerbegebiet und fürchten, dass ökologische Probleme auf den Westen zukommen.
Auf dem Neujahrsempfang der Vereine im Fröndenberger Westen äußerten die Bürger gegenüber der WP ihre Auffassungen. Eines ist klar: Das Gewerbegebiet spaltet den Westen.
Seit Jahren wird debattiert
Seit Jahren werden Für und Wider politisch debattiert. Für 2014 sind im Haushaltsplan der Stadt Fröndenberg nun Planungs- und Erschließungskosten in Höhe von rund 50 000 Euro für das umstrittene Gewerbegebiet Schürenfeld eingestellt. Schnelle Gewerbeansiedlungen gehen anders.
Unterdessen drückt die Nachbarstadt Menden aufs Tempo und will das Gewerbegebiet Hämmer 2 entwickeln – das liegt nur rund fünf Kilometer vom Schürenfeld entfernt. Die Probleme beider Kommunen sind ähnlich gelagert: Sowohl die Ruhrstadt als auch die Hönnestadt haben Interessenten derzeit keine großen Flächen zu bieten. In der Vergangenheit mussten beide Städte deshalb Unternehmen Absagen erteilen. In Menden tut sich nun etwas: Die Stadtverwaltung will gemeinsam mit der Politik möglichst schnell das Gewerbegebiet Hämmer 2 entwickeln.
Fröndenberg jedoch zögert. Aus Sicht etlicher Bürger im Westen vollkommen zu Recht: „Der Preis für das Gewerbegebiet ist viel zu hoch“, sagt etwa Dr. Andreas Hennemann, Vorsitzender des TuS Jahn Dellwig. Er hatte vor einem Jahr eine Facebook-Initiative gegen das Schürenfeld gestartet. „Ein Gewerbegebiet bringt vielfältige ökologische Probleme mit sich“, betont Hennemann und verweist auf seltene Tierarten. Auch Heinz-Wilhelm Möller, Kassierer bei der Schützenvereinigung Dellwig-Altendorf, sieht „keine Notwendigkeit“ für das Schürenfeld: „An die Gewerbegebiete Unna und Bönen werden wir ohnehin nicht drankommen.“
„Gewerbe bringt Zuzug“
Die Freie Wählergemeinschaft (FWG) hat eine starke Stimme im Westen. Sie ist für das Gewerbegebiet. Ratsmitglied Peter Radzko setzt große Hoffnungen darauf. „Wir brauchen Arbeitsplätze im Westen“, fordert Radzko, der auch Kassierer im Schützenverein 1922 Langschede ist. „Denn ohne Arbeitsplätze bekommen wir hier auch keinen Zuzug. Und der ist immens wichtig, um dem demographischen Wandel etwas entgegenzusetzen. Wenn wir nichts machen, dann können wir hier bald einen Zaun drumherum hochziehen und Altersheim dranschreiben.“