Fröndenberg. Eine bewegende Geschichte stand im Mittelpunkt des Pogromgedenkens im Gemeindehaus an der Eulenstraße. Dr. Hans-Jürgen Zacher wurde bekannt mit seinem 2006 erschienenen Buch "Vern". Er schilderte die einzigartige Freundschaft zu dem nach England emigrierten Werner Halle.
Zum fünften Mal in Folge fand am das Fröndenberger Pogromgedenken in Erinnerung an die Ereignisse des 10. November 1938 statt. Mehr als 60 Teilnehmer kamen ins Evangelische Gemeindehaus. Anschließend legten sie Steine auf der Gedenktafel am Fuß der Stiftstreppe ab.
In Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde Unna, dem Kulturverein Stern in Unna und der evangelischen Kirchengemeinde Fröndenberg und Bausenhagen bereitete die Arbeitsgemeinschaft „Spuren jüdischen Lebens in Fröndenberg“ die Veranstaltung vor. Kantorin Ramona Kühn und Chorleiter Fridolin Herbst umrahmten die Veranstaltung musikalisch.
Seit Jahren erforscht der Lehrer Dr. Hans-Jürgen Zacher aus Werl die Geschichte der dortigen jüdischen Gemeinde und wurde über Werl hinaus bekannt mit seinem 2006 erschienenen Buch „Vern.“ Darin schildert er die autobiographische, sehr persönliche und anrührende Geschichte seiner einzigartigen Freundschaft zu dem nach England emigrierten Werner Halle, Sohn des letzten Synagogenvorstehers in Werl. Dieser vertraute seinen damals 14jährigen Sohn einem Kindertransport an. Werner Halle sah seine Eltern nie wieder. Hans-Jürgen Zacher gelang es, nicht nur eine beiderseitige Freundschaft aufzubauen, sondern Werner (Vern) Halle vor seinem Tod eine angstfreie Wiederbegegnung mit seiner alten Heimatstadt zu ermöglichen. Darüber und über andere Begebenheiten und Begegnungen im Zusammenhang mit seinem Engagement in der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit berichtete der 1950 in Hamm geborene Historiker und Religionspädagoge.