Fröndenberg. .

Die CDU ist stärkste Kraft in der Ruhrstadt. Mit 38,2 Prozent der Zweitstimmen liegt sie deutlich vor der SPD, die auf 34,8 Prozent gekommen ist. Auch bei den Erststimmen wählten die Fröndenberger schwarz.

Hubert Hüppe (CDU) kam auf 43,2 Prozent, Oliver Kaczmarek (SPD) auf 40,0 Prozent. Auf Wahlkreis-Ebene sieht das jedoch ganz anders aus: Hier hat Sozialdemokrat Kaczmarek deutlich die Nase vorn (siehe Grafik unten). In CDU-Kreisen hatte sich aber schnell herumgesprochen, dass auch Hubert Hüppe wieder in den Bundestag einziehen wird. Sein Listenplatz 19 reichte aus.

Herbe Enttäuschung machte sich unterdessen bei den Liberalen breit. Wenn man es böse meint, könnte man sagen: Die FDP hat genauso viel Erfolg wie das Wahlstudio im Fröndenberger Rathaus – keinen. Neben Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe hatte sich gegen 18 Uhr gerade mal ein Ehepaar vor der Großleinwand eingefunden, um die Wahlberichterstattung live zu verfolgen. Nur vereinzelt stießen später Vertreter aus der Kommunalpolitik hinzu.

Ein niedergeschlagener FDP-Ortsvorsitzender Andreas Wette analysierte das Wahl-Debakel der Liberalen so: „Wir haben unsere gute Regierungsarbeit dem Wähler nicht vermitteln können.“ Bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr würden die Karten aber neu gemischt, sagt Wette.

Im Bundestrend liegt das Fröndenberger Ergebnis der Grünen. Vorstandssprecher Martin Schoppmann kommentiert es zurückhaltend. „Es war nicht das Wunschergebnis, ist aber auch kein Desaster. Unser Alleinstellungsmerkmal Umwelt ist weg. Früher konnten Sie mit der Haltung ,Atomkraft: nein danke‘ schon die ersten drei Prozent einfahren. Diese Zeiten sind vorbei.“

SPD-Stadtverbandsvorsitzender Ulrich Biederbeck schreibt den Erfolg der CDU eindeutig Angela Merkel zu. „Offensichtlich trifft sie den Nerv der Bevölkerung. Für unsere Partei hätte ich mir eine 3 vor dem Komma gewünscht. Das ist leider nicht eingetreten.“

Hoch zufrieden zeigte sich CDU-Stadtverbandsvorsitzende Sibylle Weber. „Das Ergebnis ist toll. Allerdings ist letztlich nicht das Ergebnis der CDU entscheidend, sondern welche Regierung es gibt. Da müssen wir noch etwas abwarten.“

Mit 75,4 Prozent lag die Wahlbeteiligung in Fröndenberg leicht über der von 2009 (75,2 Prozent).