Ardey. .
Jule und Braunie gehen gerne auf Tuchfühlung. Die beiden Vierjährigen zuppeln an Schnürbändern und Jackenärmeln oder stupsen Besucher mit ihrer weichen Nase an. Esel sind schließlich neugierig. Und manchmal eben auch stur.
Er habe wegen seiner Esel sogar schon berufliche Termine absagen müssen, erzählt Jochen Preising. Das aber nimmt der Fröndenberger gerne in Kauf. Denn diese ganz besonderen Esel-Eigenarten, die haben ihn schon immer begeistert.
Jochen und Birgit Preising wohnen in Ardey im Grünen. Dort haben sie ausreichend Platz für Stall und Esel-Weiden. Die Begeisterung für die Tiere mit den langen Ohren und dem dichten Fell brachte das Ehepaar vor 25 Jahren mit nach Fröndenberg. „Wir sind schon mit Eseln hierher gekommen“, berichtet Jochen Preising. Zuvor hatten die beiden in Kamen auf einem Bauernhof gelebt und waren dort durch Bekannte auf den Esel gekommen. Seit 1980 halten Preisings nun die Grautiere. Stets zu zweit, denn „Einzeltiere sind einfach unglücklich.“
So manches Herz erobert
Jule und Braunie haben in Ardey schon so manches Herz erobert. Spaziergänger freuen sich an den neugierigen Langohren und die Kinder aus der Nachbarschaft besuchen die beiden regelmäßig. Werden Äpfel oder Möhren mitgebracht, hat Jochen Preising nichts dagegen. Brot allerdings schade den Tieren, die weit mehr als 20 Jahre alt werden können – und schon in jungen Jahren ihren ganz eigenen Kopf haben. Am anderen Ende der Führleine ist dann Geduld angesagt. Jochen Preising hat auf dem Weg in Richtung Stall durchaus schon eine halbe Stunde Stillstand erlebt. „Ich stand an der Führleine und musste über mein Handy einen beruflichen Termin absagen“, berichtet er mit einem Schmunzeln. Auch wenn ihm durchaus Verständnis entgegengebracht wurde, muss Jochen Preising seitdem bei Terminabsprachen mit der Frotzelei leben: „Sind die Esel auch im Stall?“
Aber Jochen Preising begeistert nicht nur der ganz eigene Charakter seiner Haustiere. Er schwört auch auf den Eselmist – als Gartendünger: „Man kann ihn als Mulch einsetzen oder auch als Rasenmist. Auf diese Weise werden dem Boden natürliche Nährstoffe zugeführt. Der Mist ist zum Beispiel ideal für Erdbeerpflanzen, Rosen und Gemüse, und er lockert trockenen Boden“, schwärmt er. Preising hat dazu gleich die passende Bauernweisheit parat: „Hat der Mist auf dem Feld das Sagen, geht’s dem trockenen Boden an den Kragen.“
Eselmist einfach abholen
Gerne gibt er den tierischen Naturdünger an interessierte Gartenbesitzer kostenlos weiter. Sie müssen nur einen geeigneten Behälter mit nach Ardey bringen. Wer Interesse hat, sollte sich zuvor mit Jochen Preising telefonisch in Verbindung setzen und einen Termin ausmachen: 02378/5519.