Fröndenberg..


Die Probleme der beiden Radfahrer, mit ihren E-Bikes im Zug nach Winterberg und von Neheim zurückzufahren, liegen vor allem an dem niedrigen Bahnsteigniveau des Fröndenberger Bahnhofs.

Die Plattform liegt nämlich nur 36 Zentimeter oberhalb des Gleisbettes – und nicht wie an anderen Bahnhöfen 76 Zentimeter darüber. Deshalb müssen Reisende mit schwerem Gepäck oder Rädern, wie Heribert Sander und Ludwig Neuhaus, häufig bis zu vier Stufen überwinden, bis sie im Abteil angekommen sind. Ein mühsames Unterfangen. Doch damit soll spätestens in vier Jahren Schluss sein.

2014 beginnt die Modernisierung des Fröndenberger Bahnhofs. „So ist es in der Modernisierungsoffensive 2 für Bahnhöfe in NRW festgeschrieben“, erklärt Dirk Pohlmann, Pressesprecher bei der Deutschen Bahn. Die umfangreichen Bauarbeiten sind auf zwei Jahre angelegt. Für 2016, so Pohlmann, sei die Inbetriebnahme geplant. Denn es wird weitaus mehr getan als nur die Bahnsteige auf 76 Zentimeter anzuheben.

Die bei vielen Bahnfahrern verhasste, weil dreckige und stinkende Unterführung soll grundsaniert und mit einer neuen Beleuchtung ausgestattet werden. Außerdem investiert die Bahn in Wetterschutz und Lautsprecher-Anlage. Damit der Fröndenberger Bahnhof barrierefrei wird, werden drei Aufzüge gebaut. Denn in Sachen Barrierefreiheit hat die Station noch Nachholbedarf. Zwar können die Gleise von beiden Seiten (Bahnhofsgebäude bzw. P&R-Parkplatz) barrierefrei angefahren werden, doch liegt zwischen Gleis 1 und Gleis 2 der Tunnel, der nur über Treppen erreichbar ist. Damit gehört Fröndenberg zu einer Minderheit: 465 der 691 Stationen im Land NRW sind inzwischen stufenfrei, schreibt die Deutsche Bahn in einer Pressemitteilung. Die Modernisierungsoffensive 2 (MOF 2) soll unter anderem dieses Manko beseitigen. Baumaßnahmen an 108 kleineren und mittleren Bahnhöfen in Nordrhein-Westfalen wurden vereinbart – auch um die Bahnhöfe mit zeitgemäßer Bahnsteig-Ausstattung zu versehen. Land, Bund und Bahn investieren in den kommenden Jahren rund 407 Millionen Euro. Die Maßnahmen in Fröndenberg werden allein mit 10,7 Millionen Euro zu Buche schlagen.

Bis die Modernisierung durch ist, so lange wollen Heribert Sander und Ludwig Neuhaus nun doch nicht auf ihre nächste Bahn-Rad-Tour warten. Sie haben inzwischen neuen Mut gefasst und werden mit dem Zug nach Duisburg fahren und den Ruhrtalradweg bis nach Hattingen radeln. Von dort aus soll es mit der Bahn zurück nach Fröndenberg gehen.