Bentrop. .

Ob Sandskulpturen, Eisfiguren oder Schützenfest-Vögel – aus unterschiedlicherem Material könnten die Werke gar nicht sein, doch ein Schicksal tragen ihre Erbauer gemeinsam: Die Haltbarkeit ihrer Kunstwerke ist begrenzt.

Den Eis- und Sandgebilden macht das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Gegen Witterungseinflüsse ist der hölzerne Vogel präpariert, ihm wird allerdings eine Ladung Schrot zum Verhängnis.

Doch das ist schließlich auch sein Zweck, und so werden jährlich neue Vögel gebaut. Auch beim Bürgerschützenverein Bentrop, der die Tradition pflegt, die Geburtsstunde seines Vogels gebührend zu feiern. „Soweit ich weiß, ist es einmalig, dass sich der Vorstand und fleißige Helfer aus dem Dorf gemeinsam am Bau beteiligen. Normalerweise wird der Vogel nur von ein bis zwei Personen gebaut“, sagt Michael Tillmann, 1. Vorsitzender der Bentroper Schützen.

Seit zehn Jahren beteiligen sich auch die Schützenbrüder aus dem Kirchspiel Bausenhagen an diesem Ereignis, um ebenfalls einen Schützenvogel für ihr Fest herzustellen. So wurde jetzt wieder in der Schreinerei Hubert Severin Hand angelegt und gewerkelt, was das Zeug hält.

Seit der Vereinsgründung im Jahr 1957 wird der Vogel nach dem selben Muster erbaut. Eine Schablone dient als Vorlage, nach welcher der Vogel angefertigt wird. Doch durch Handbemalung wird jeder Adler zum Unikat. Es ist nur schwer vorstellbar, wie sich aus einem groben Stück Holz ein buntes Federvieh zaubern lässt. Doch unter Anleitung von Hubert Severin entstand nach und nach ein runder Korpus. Überall wurde gesägt, gehobelt, gefeilt und geschliffen, denn auch die Feinheiten wie Flügel, Schweif und Zepter sind von zentraler Bedeutung und verhelfen dem runden Holzklotz erst zum Aussehen eines Vogels.

Das richtige Holz wählen

Schriftführer Ralf Ströwer verriet den Trick, wie der Vogel später beim Schützenfest das richtige Timing erwischt und nicht zu früh oder zu spät nachgibt: „Zum einen liegt es daran, wie viel Munition verwendet wird. Früher wurde nur große Munition benutzt, da wurde mit einem Schuss der Vogel erlegt. Inzwischen wird zunächst Kleinkaliber verwendet, um die Spannung zu halten.“ Doch auch die Holzart ist entscheidend. Weiches Holz, wie z.B. von einer Weide, gibt nicht so schnell nach wie hartes und rissiges Holz.

Zum Schluss wurde dem Ganzen die Krone aufgesetzt. Es folgte noch hie und da ein letzter Schliff und ein Klecks Leim – und das Styling saß perfekt, denn gleich im Anschluss folgte die Taufe des Bentroper Schützenvogels. Die Königin taufte das Holztier „Gottmar“, eine Kombination aus den Vornamen des scheidenden Königspaares Gottfried Kolter und Martina Severin.

Der Schützenverein Bentrop eröffnet die Fröndenberger Schützenfestsaison am Wochenende vom 11. bis 13. Mai. Eine Neuerung gibt es in diesem Jahr: Der Schützenverein Ardey beginnt damit, die Schützenfeste im Zwei-Jahres-Rhythmus auszurichten, in Ardey wird in diesem Jahr also kein Schützenfest gefeiert. Hier kommt der Überblick über alle Termine:

Schützen in den Startlöchern

Die Termine der Fröndenberger Schützenfeste:

Schützenfest Bentrop: 11. bis 13. Mai

Fröndenberger Schützenbund: 8. bis 11. Juni.

Die Schützenvereinigung Dellwig-Altendorf feiert in diesem Jahr kein Schützenfest, sondern am 16. Juni ein „Biwak unter der Eiche“ auf dem Gutshof Wilmsmann in der Dellwiger Dorfmitte.

Schützenverein Kirchspiel Bausenhagen: 29. Juni bis 2. Juli

Bürgerschützenverein Fröndenberg: 6. bis 9. Juli

Schützenverein Ruhrtal Warmen - Frohnhausen - Neimen: 13. bis 16. Juli

Schützenverein Kirchspiel Dellwig-Wilhelmshöhe: 13. bis 15. Juli

Schützenverein 1922 Langschede/Ruhr: 10. bis 13. August

Schützenverein Adler Hohenheide: 17. bis 20. August