Fröndenberg/Wickede.
Ein 500-Tonnen-Gitterkran hievte Mittwochmorgen eine knapp 30 Tonnen schwere Turbine mit Schneckenantrieb zur Stromerzeugung an ihren Platz zwischen dem Obergraben und dem alten Flusslauf der Ruhr.
Auftraggeber waren die Stadtwerke Fröndenberg, die derzeit rund 800 000 Euro in dem Bereich investieren. Der kommunale Versorgungsbetrieb unterhält in Wickede am Freibad eine Staustufe, die künftig durch einen neuen Fischaufstieg kein Hindernis mehr für Wasserlebewesen bilden soll.
Im Zuge der umfangreichen Neugestaltung planten die Fröndenberger sofort ein kleines Wasserkraftwerk mit. Einige Meter weiter flussabwärts betreiben die Stadtwerke bereits ein größeres Wasserkraftwerk auf Wickeder Gebiet.
Durch die Maßnahmen, die sich auf Grund einer Zwangspause im kalten Winter von September 2010 bis Mitte Mai hingezogen haben, soll der alte Flusslauf der Ruhr zudem wieder renaturiert werden. Denn durch die Ableitung des Wassers in der Obergraben lag das Flussbett bislang sehr häufig bei wenig Regen und Hitze trocken.
Besonders die Fische in der Ruhr werden von der neuen Technik profitieren. Bislang stellte der 3,10 Meter betragende Höhenunterschied der Staustufe für sie eine Barriere dar, doch nun kann sie mittels der Fischtreppe überwunden werden. Sollte ein Fisch in die Wasserkraftschnecke geraten, wird er, ohne einen Schaden davon zu tragen, flussabwärts transportiert.
Der Geschäftsführer der Stadtwerke Bernd Heitmann dazu: „Die beiden Projekte in Wickede sind ein Vorzeigebeispiel dafür, wie sich Ökologie und Ökonomie sinnvoll miteinander verknüpfen lassen.“