Fröndenberg/Unna. .
Ein 24-jähriger Auszubildender aus Hamm hat sich in eine Prostituierte verliebt. Daher war er auch fest davon überzeugt, dass er ihr das Geld nur geliehen hat. Jetzt wurde der Fall vor dem Amtsgericht verhandelt.
Der 24-jährige Auszubildende aus Hamm war blind vor Liebe und hat ganz offensichtlich zunächst den Über- und dann den Durchblick verloren.
Auch vor Strafrichterin Birgit Vielhaber-Karthaus war er noch felsenfest davon überzeugt, dass das Geld, das er an die 20-jährige Prostituierte aus Fröndenberg gezahlt hatte, nur geliehen war.
Vom Vater zum Liebesspiel kutschiert
Die junge Frau arbeitete in einem Bordell am Hammer Hafen. Einer ihrer Kunden war der 24-jährige Azubi aus Hamm, der stets von seinem Vater zum Liebesspiel kutschiert worden sein will. Für den jungen Mann war es offenbar mehr Liebe als Spiel – und so will er der Fröndenbergerin immer wieder Geld geliehen haben, von Februar bis August vergangenen Jahres insgesamt 2600 Euro. Ob die Summe allerdings für sexuelle Dienstleistungen oder als Darlehen übergeben wurde, darüber gab es vor Gericht unterschiedliche Ansichten. Die Blondine behauptete nämlich, alles Geld lediglich für ihre sexuellen Gefälligkeiten erhalten zu haben. Sie habe sogar unter dem jungen Mann gelitten, der ihr bis nach Fröndenberg nachgestellt habe: „Das ist doch krank.“
Anders die Darstellung des mittlerweile mittellosen jungen Mannes, der sich – wie er sagte – in die Blondine „verguckt“ habe. Und er habe ihr helfen wollen: „Sie sagte, dass sie in den Knast müsse und wir uns eine Weile nicht sehen könnten – es sei denn, sie könne die Geldstrafe bezahlen“, erinnerte sich der Freier. Daher habe er ihr immer wieder Geld gegeben.
War das Geld für die Liebe, war es für das Spiel – nach Auffassung der Juristen aber nicht ein nachzuweisender Betrug. Folge: Verfahren eingestellt.