Fröndenberg. .


Die älteste Zahnarztpraxis Deutschlands in Familienhand feiert Jubiläum: Beim Tag der offenen Tür am Sonntag, 26. September, wollen Dr. Wilhelm Schweppe, Dr. Barbara Schweppe und Dr. Nicol Thiedemann außerhalb des Behandlungsstuhls mit den Patienten ins Gespräch kommen.

Vor 125 Jahren gründete Wilhelm Schweppes Urgroßvater Josef Wertz sen., genannt Wortel, die Praxis in Arnsberg. Wie fortschrittlich schon der Vorfahre war, lässt sich am Tretbohrer erahnen, den er anschaffte. Das Arbeitsgerät war zu dem Zeitpunkt eine Neuheit in Europa und erst 15 Jahre zuvor in Amerika eingeführt worden. Diesen Tretbohrer können die Patienten noch heute im Zentrum für Zahngesundheit Ruhr bestaunen.

Beim Tag der offenen Tür, der am Sonntag von 11 bis 17 in der Wasserwerkstraße stattfindet, will das Praxisteam die Gäste auf eine Zeitreise durch 125 Jahre Zahnmedizin mitnehmen. Neben dem historischen Tretbohrer hat die Zahnarzt-Familie Schweppe auch den Pumpstuhl des Großvaters Josef Wertz jun. aufbewahrt, der sich mit seiner Praxis 1926 in Wickede niederließ und anschließend nach Fröndenberg zog. Weitere Meilensteine der Praxisgeschichte waren die Anschaffung eines Röntgengerätes für Zahnaufnahmen 1952, ein neuer Turbinenbohrer mit Wasserkühlung 1954 und der neue elektrische Behandlungsstuhl, der ein Jahr später folgte. 1955 übernahmen Tochter Ingeborg Schweppe und Dr. Wilhelm Schweppe sen. die Praxis und bauten sie Schritt für Schritt aus. Auch seit sich Dr. Wilhelm Schweppe jun. und seine Frau Barbara Ende der 80er Jahre in der elterlichen Praxis niederließen, setzten sie mit modernster Dentaltechnik Maßstäbe. Neueste Errungenschaft ist der digitale Volumentomograph, der eine 3D-geführte Implantologie möglich macht.

Bei Praxisführungen wollen die Mitarbeiter den Gästen nicht nur das breite Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten darstellen, sondern auch Zahnmedizin zum Anfassen bieten. Die Besucher dürfen selbst bohren – nicht am Zahn, wohl aber auf Steinen, die sie als Andenken mit nach Hause nehmen können.

„Wir gehören ja nicht gerade zu den beliebtesten Berufsgruppen“, weiß Dr. Wilhelm Schweppe um die Angst vieler Patienten. Den Tag der offenen Tür wollen er, seine Kolleginnen und das 19-köpfige Mitarbeiterteam dazu nutzen, locker mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, die sonst in der Praxis im Wartezimmer sitzen oder im Behandlungsstuhl liegen. „Mal ohne Hände im Mund“, sagt Dr. Nicol Thiedemann, die als Expertin der ganzheitlichen Zahnmedizin auch auf Akupunktur und Homöopathie setzt. Zu Dr. Wilhelm Schweppes Fachgebiet zählen keramische Füllungen, Kronen und Brücken, Dr. Barbara Schweppe hat sich auf dem Gebiet der Kieferorthopädie und Kinderzahnheilkunde spezialisiert.

Auch Ingeborg und Wilhelm Schweppe sen. freuen sich schon riesig auf das Wiedersehen mit vielen langjährigen Patienten. Für das große Fest wird sogar die Wasserwerkstraße gesperrt, weil sonst das Festzelt nicht ausreichend Platz hätte. Rund 500 Gäste haben ihr Kommen schon angekündigt.