Fröndenberg. Mit Witz und Charme begeistert der Erfolgsautor im Restaurant „Il Campo“. Das Publikum kommt ihm bei Gesprächen an den Tischen sehr nah.
Alexander Oetker zögert nicht lange, als er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin den großen Saal im Restaurant „Il Campo“ am Golfclub Gut Neuenhof betritt. Er begrüßt die Menschen, die schon da sind und seiner Lesung entgegenfiebern. Der Erfolgsautor lässt erst gar keine Distanz aufkommen, geht zu den Tischen und führt erste Gespräche. Für viele Besucherinnen und Besucher mag es überraschend sein, dass sie dem „Star des Abends“ so nahe kommen können. Alexander Oetker aber tritt so auf, als sei das sein Zuhause, in dem er seine Gäste empfängt.
Andreas Wallentin, Organisator des Autorenfrühlings der Buchhandlung Daub, lächelt. Er ist guter Dinge, dass das ein für viele unvergesslicher Abend wird. Wenig später, als er seinen Gast dann auch offiziell begrüßen möchte, dann aber Ernüchterung: Die Lautsprecheranlage streikt. Andreas Wallentin spricht ins Mikro, aus den Boxen kommen nur Wortfetzen. Der Techniker, der vorher alles nochmal geprüft und sich dann davon gemacht hatte, muss nochmal kommen. „Ich kann natürlich ohne Mikrofon aus meinen Büchern lesen, aber das wird für Sie dann wenig erquicklich“, sagt der Autor und versucht sich auch selbst an der Technik.
Etwas später dann Aufatmen: Das Mikro funktioniert, die Lautsprecher auch – Applaus für den Techniker. Doch auf Andreas Wallentin wartet die nächste Überraschung. Statt etwas zu seinen Büchern zu sagen, befragt Alexander Oetker den Veranstalter zu dessen Frankreich-Reisen. Andreas Wallentin hat sich Oetkers Kochbuch „Chez Luc“ genommen und darin vorgestellte Restaurants besucht. „Das kann man einfach machen, es ist toll“, sagt er.
Von nun an verläuft der Abend ganz nach Plan. Essensgänge und Lese-Beiträge wechseln sich ab. Alexander Oetker stellt nicht nur seinen Krimi „Revanche“ vor, in dem er Luc Verlain zum siebten Mal ermitteln lässt. Auch „Chez Luc“ und der zum Teil autobiografisch geprägte Liebesroman „Mittwochs am Meer“ bekommen Raum. „Es ist doch toll, dass das, was in den Büchern steht, auch wirklich etwas mit dem Leben zu tun hat“, erklärt Andreas Wallentin später. Er plant weitere Veranstaltungen dieser Art – und Alexander Oetker dürfte sicher wieder zu Gast sein.
Weitere Veranstaltungen
Andreas Wallentin hat bereits zwei weitere Termine in Fröndenberg festgezurrt, bei denen er Literatur und Kulinarik miteinander verbindet:
Am Sonntag, 26. Mai, kommt Lenz Koppelstätter in „Claude‘s T19“ am Golfclub Unna-Fröndenberg, Schwarzer Weg 1. Ab 19.15 Uhr stellt er bei einem Drei-Gänge-Menü den Gardasee-Krimi „Was der See birgt“ vor.
Am Samstag, 14. September, ist dann Cay Rademacher im „Il Campo“ am Golfclub Gut Neuenhof, Eulenstraße 58, zu Gast. Er präsentiert beim Drei-Gänge-Menü ab 19 Uhr seinen Provence-Krimi „Unheilvolles Lançon“.
Tickets für jeweils 54 Euro gibt es bereits jetzt bei der Buchhandlung Daub, Unnaer Straße 7 in Menden – auch per E-Mail an info@buch-daub.de.
Seine Bücher leben nicht nur von der Spannung, sondern auch von den romantischen Erzählungen. Alexander Oetker entführt sein Publikum nach Frankreich, beschreibt einzigartige Landschaften, taucht in die Kultur ein. Und natürlich widmet er sich auch der Kulinarik. Ohne Mord – in „Revanche“ gleich zwei – kommt auch Alexander Oetker nicht aus. Doch er verzichtet auf grausame Beschreibungen. „Ich schreibe Krimis für Leute, die sich Krimis abgewöhnen wollen“, sagt Oetker.