Fröndenberg. 24 Kinder im Ü3-, weitere 26 im U3-Bereich, die keinen Platz in der Kindertagesbetreuung Fröndenbergs haben: Eine unbefriedigende Situation.
In der letzten Sitzung im Jugendhilfeausschuss Kreis Unna stand das Thema Kindertagesbetreuung auf der Agenda. Christine Anetsberger vom zuständigen Fachbereich Familie und Jugend stellte dabei den aktuellen Stand der Wartelisten im Ü3- und U3-Bereichen in den drei Kommunen im Kreis ohne Jugendamt, Fröndenberg, Holzwickede und Bönen, vor.
Dabei wurde offensichtlich, dass in der Ruhrstadt der Bedarf nicht gedeckt werden kann, die bestehenden Einrichtungen mit dem Platzangebot an ihre Grenzen stoßen und keine weiteren Kinder in den bestehenden Räumlichkeiten aufnehmen können.
Fröndenberger Einrichtungen sind ausgelastet
Zur Erinnerung: Kindertageseinrichtungen sind Orte, an denen Kinder unter und über drei Jahren entweder ganztägig oder für einen bestimmten Teil des Tages von sozialpädagogischen Fachkräften betreut werden. Im Kindergarten soll durch die fachkompetente Betreuung gewährleistet werden, dass die Entwicklung in wichtigen Bereichen, Motorik, Sprache, Wahrnehmung, Empathie, Emotionalität, soziale Kompetenz, unterstützt und gefördert wird.
„Diese Angebote werden von uns sofort weitervermittelt.“
Die zehn Einrichtungen in Fröndenberg, Wasserburg Ostbüren, Ruhrpiraten Dellwig, Villa Kunterbunt Ardey, Kindergarten Oase, Matthias-Claudius-Kindergarten, St. Marien Hirschberg, Auf dem Mühlenberg, Kita Herz Jesu, Kiga St. Josef Westick, Kindertageseinrichtung Christ-König, stoßen an ihre Grenzen, rund 50 Kinder sind ohne Platzangebot.
Doch wie immer ist nichts endgültig, es kann sich noch etwas ändern. „In den Zahlen steckt tatsächlich aber noch Dynamik“, bestätigt Christine Anetsberger. Oft gebe es nicht vorhersehbare Abmeldungen oder Schulrücksteller, da würden oft einzelne Plätze frei. „Diese Angebote werden von uns sofort weitervermittelt“, verspricht die Fachbereichsmitarbeiterin. Zudem komme es wiederholt vor, dass Familien selbst aktiv werden, ihren Betreuungsbedarf anders gestalten, auch dies werde berücksichtigt.
Zusätzliche Möglichkeiten schaffen
Es laufen laut Ausschuss-Vorlage zwar Gespräche mit den Kita-Trägern, um zusätzliche Möglichkeiten zur Erweiterung zu schaffen. Eine Lösung ist aber noch nicht absehbar. Erfreulich: Der Umbau der Kita Ruhrpiraten in Dellwig ist abgeschlossen, zwei Gruppen haben seit dem 1. Januar ihren Betrieb aufgenommen. Zudem gibt es Überlegungen, eine naturnahe Kindertagesstätte in Fröndenberg zu errichten. Doch hier sind die Planungen noch nicht so weit fortgeschritten, als dass genaue Angaben zu Umfang und Größe gemacht werden können. Hier befinden sich die Verantwortlichen erst noch in der Ortsfindung, wie Christine Anetsberger mitteilte. Eine Bitte gibt es noch: „Wer noch keine Platzzusage hat, wird regelmäßig vom Kreis Unna über den aktuellen Stand informiert. Es ist nicht nötig, kontinuierlich anzurufen und sich zu erkundigen: Keine Anmeldung, die bereits registriert ist, geht verloren.“
„Wer noch keine Platzzusage hat, wird regelmäßig vom Kreis Unna über den aktuellen Stand informiert.“
In Holzwickede ist die Situation inzwischen so verzwickt, dass sich sogar der Landrat persönlich einschaltet: „Der Bedarf ist groß – zu groß.“ Ein Bauwagen als Ausgleich reiche nicht, es braucht eine neue Kita, bekräftigt Mario Löhr. Des Weiteren stellte er fest, dass nicht nur Zwischenlösungen gebraucht würden, sondern vor allem eine langfristige Perspektive für Eltern und Kinder benötigt werde. Eine Aussage, die sich genauso auf die Konstellation in Fröndenberg bezieht.