Fröndenberg. Nach 22 Jahren wechselt die Spitze der Stadtwerke Fröndenberg: Bernd Heitmann geht Anfang 2021 in den Ruhestand. Fusion mit Wickede läuft.
Nach mehr als 22 Jahren ist für Geschäftsführer Bernd Heitmann bald Schluss: Er verabschiedet sich Ende Februar mit 65 Jahren altersbedingt in den verdienten Ruhestand. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Fröndenberg hat einen Nachfolger für die Spitze der Stadtwerke gewählt - Alexander Loipfinger. Der 52-jährige Diplom-Ökonom tritt ab dem 1. Januar 2021 seinen Dienst an und wird bis zum Ausscheiden von Bernd Heitmann eingearbeitet.
Bevor Bernd Heitmann das Unternehmen verlässt, steht noch eine große Aufgabe an. "Wichtig ist für mich jetzt das Thema Fusion, das ich gerne bis zum Erfolg begleiten würde", sagt er. Seit Jahrzehnten, so Heitmann, arbeite man mit den Gemeindewerken Wickede zusammen. "Die Fusion wäre ein toller Erfolg für beide Seiten." Die Aufsichtsräte der Unternehmen hätten schon zugestimmt, nun warte man die Entscheidungen auf kommunaler Ebene ab, sagt der erfahrene Geschäftsführer.
Vor dem Hintergrund der geplanten Fusion mit den Gemeindewerken Wickede waren auch Vertreter aus dem Aufsichtsrat der Gemeindewerke und ein Vertreter der Gemeinde Wickede (Ruhr) an der Wahl des neuen Geschäftsführers beteiligt. Dieser bringt Berufserfahrung bei den Unternehmen RWE Energy AG, der Klöckner Industrie-Anlagen GmbH, der Emscher Lippe Energie GmbH, sowie bei den Gesellschaften der Hamburg Wasser und Hamburg Energie mit. Der Familienvater lebt aktuell in Bottrop und plant den Umzug nach Fröndenberg oder Wickede.
Nachfolger hat viel zu tun
"Ich kenne den neuen Kollegen. Er ist ein netter Mensch, ein Familienvater mit enormer Projekterfahrenheit", sagt Bernd Heitmann. Alexander Loipfinger freue sich auf die neue Herausforderung. Als Geschäftsführer wird es seine Aufgabe sein, das voraussichtlich frisch fusionierte Unternehmen „Stadtwerke Fröndenberg Wickede GmbH“ als Infrastruktur- und Dienstleistungsunternehmen für beide Kommunen weiter zu entwickeln. "Es geht darum, eine gemeinsame Kultur zu entwickeln und ein einheitliches Unternehmen zu schaffen", sagt Heitmann. Er selbst könne dafür nur noch den Startschuss geben. Neues Denken und Leben müsste sein Nachfolger in die hoffentlich fusionierte Firma bringen und zur Normalität werden lassen. Eine große Aufgabe. Aber die langjährige Zusammenarbeit sei dabei von Vorteil. "Es gibt ja keinen großen Bums."
Auch die Kooperationen im Bereich der Trinkwasseraufbereitung und der Netzleitzentrale zusammen mit den Stadtwerken Menden muss Alexander Loipfinger bald im Blick behalten.
Eine aufregende Zeit
Wenn Bernd Heitmann auf seine Karriere bei den Stadtwerken zurückblickt, dann ist er zufrieden. Als er dort begann, startete die Liberalisierung, sagt er. Plötzlich musste sich die Firma im Wettbewerb behaupten. "Meine erste und wichtigste Aufgabe war es, das Unternehmen wirtschaftlich zu führen und die Masse der Kunden zu halten." Das sei geglückt. "Stolz? Das würde ich nicht sagen. Es sind ja viele Kollegen an der Arbeit beteiligt." Ohne ein gutes Team und den Rückhalt aus den Räten, intern wie kommunal, funktioniere das nicht.
Für seinen Nachfolger hat Bernd Heitmann einen Tipp: "Für den Job muss man gute Ideen haben und auch andere überzeugen können." Ihm ist wichtig, dass es den Stadtwerken auch nach seinem Ausscheiden gut geht und auch die Kollegen zufrieden sind. Bernd Heitmann selbst will sich ab März 2021 seinem Garten verstärkt zuwenden. Der sei bei der vielen Arbeit in den vergangenen Jahren ein wenig untergegangen. "Ich freue mich, zeitlich ungebundener zu sein und meinen Nutzgarten neu zu beleben."
Zum Unternehmen
Das Unternehmen wurde 1897 durch die Inbetriebnahme des Wasserwerks Fröndenberg gegründet; 1905 erfolgte die Gründung des Elektrizitätswerks. Die Stadtwerke Fröndenberg versorgen 10.500 Haushalte in Fröndenberg mit Strom, Gas und Trinkwasser. Zudem liefern Gas sie an 2400 Wickeder Haushalte. Außerdem betreiben die Stadtwerke Fröndenberg das Löhnbad in der Stadtmitte.
Der Jahresumsatz 2018 lag bei 34,3 Mio. Euro. Der Betrieb hat 97 Mitarbeiter und wird seit 1998 geleitet von Geschäftsführer Bernd Heitmann. Die Stadtwerke Fröndenberg GmbH firmiert zusätzlich mit der Wortbildmarke EWF. Hierbei handelt es sich um eine Reminiszenz an die Zeit, als das Unternehmen noch unter dem Begriff „Elektrizitäts- und Wasserwerke Fröndenberg“ auftrat. Das Unternehmen hat Minderheitsbeteiligungen an einem Offshore-Windpark auf Borkum sowie beim GuD-Kraftwerk in Hamm-Uentrop. Gemeinsam mit den Stadtwerken Menden hält das Unternehmen eine Beteiligung an der Wasserwerk Fröndenberg-Menden GmbH. Der Entstördienst ist zu erreichen unter 02373 759 759.