Fröndenberg. Öffnung des Museumsbetriebs voraussichtlich ab Juni. Rettungsschirm deckt Fehlbeträge ab.

Seit Beginn der Corona-Krise steht das Leben rund um die Kettenschmiede in Fröndenberg still. Von 33 für 2020 angemeldeten Hochzeiten hat erst eine einzige stattfinden können. Umso gespannter blicken die Ehrenamtler nun auf die Lockerungen, die demnächst greifen sollen. Die Zukunft des Fördervereins Kulturzentrum Fröndenberg ist indes trotz ausbleibender Einnahmen gesichert.

Erst eine Trauung in 2020

"Das Museum bleibt im Mai geschlossen, das müssen wir abhaken", sagt Norbert Muczka, Sprecher des Fördervereins, auf WP-Anfrage. In den kommenden Tagen soll - angelehnt an die Öffnungen von Museen und mehr Spielraum bei Trauungen - ein Abstands- und Hygieneplan im Vorstand des Vereins abgestimmt und anschließend mit der Stadt besprochen werden. "Das ist ein abgerundetes Konzept", so Muczka. Wie die Öffnung - voraussichtlich ab Juni - ablaufen wird, steht noch nicht genau fest. "Wir wollen das Museum so bald wie möglich wieder öffnen, aber mit der entsprechenden Sorgfalt."

Derweil brechen dem Verein durch die Corona-Krise beträchtliche Einnahmen weg. Von 33 für 2020 angemeldeten Hochzeiten hat bislang nur eine einzige stattgefunden - am 28. Februar. Das Problem: Dadurch, dass Standesbeamte in der Kettenschmiede Trauungen durchführen, wird dies vorübergehend zu deren Dienstzimmer. Entsprechend streng sind die Vorgaben, wie Muczka erklärt: Nach aktuellem Stand dürften nur der Standesbeamte und das Brautpaar sich dort gleichzeitig aufhalten. Das traditionelle Schmieden der Kettenglieder als Symbol der Vereinigung würde wegfallen. "Mit Maske kann Dagobert Köster unmöglich schmieden", so der Vereinssprecher. Damit der Verein diese schwierige Zeit überbrücken kann, habe die Stadt bereits die Zusage für einen Rettungsschirm gegeben, der zumindest die Fehlbeträge für zwei Putzkräfte und zwei Hausmeister abdeckt.

Hoffen auf weitere Lockerungen

Wenn der Betrieb in der Kettenschmiede ab voraussichtlich Juni wieder beginnen soll, müssen sich derweil auch die Ehrenamtler auf Veränderungen einstellen. Norbert Muczka geht davon aus, dass der dann geltende Abstands- und Hygieneplan nicht ohne einen gewissen Aufwand umgesetzt werden kann. Hinzu kommt, dass ein Großteil der Ehrenamtler zur Risikogruppe zählt. "Wir haben eine Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern." Derzeit sind im Juni sieben Hochzeiten geplant, zwei wurden bereits auf den September verschoben, einige sogar auf das kommende Jahr; aber Muczka rechnet mit weiteren Absagen, die kurzfristig bis Ende Mai eintrudeln könnten. Immerhin: Die gefragten Hochzeitsmonate liegen noch vor dem Förderverein - bis dahin ruhen die Hoffnungen auf weiteren Lockerungen.