Fröndenberg. Die Stadt Fröndenberg geht große Bauprojekte an – vom Stadion über Schulen bis zum Radweg. Ein Überblick über die Maßnahmen: Teil eins.

Fröndenberg gibt in diesem Jahr viel Geld aus und investiert mehrere Millionen Euro. Die Liste an großen Baumaßnahmen, die 2020 anstehen, ist lang. Bauamtsleiter Martin Kramme und sein Team haben alle Hände voll zu tun. Ein Überblick über jene Maßnahmen, die für Frühjahr und Sommer angesetzt sind:

Der Marktplatz

Es soll ein Vorzeigeprojekt werden: Die Stadt nimmt etwa eine Million Euro in die Hand, um den Marktplatz im Herzen Fröndenbergs umzugestalten. Der Platz soll attraktiver werden, ein schickes Aushängeschild für die Stadt. Deshalb sind nicht nur neue Sitzmöbel, Pflanzkübel und ein neuer Bodenbelag geplant. Auch ein Wasserspiel wird es geben, das besonders Kinder beeindrucken soll. Versenkbare Poller zur Sperrung des Platzes für den allgemeinen Fahrzeugverkehr sollen installiert werden.

Es sei das erste wichtige Projekt der geplanten Innenstadtentwicklung, sagt Martin Kramme. Zur Gesamtmaßnahme in der Innenstadt gehören außer dem Markt- auch der Bruayplatz und die Straßen Im Stift sowie die Winschoter Straße. Insgesamt kostet das rund 3,92 Millionen Euro. Alles wird nach und nach umgesetzt – so ist der Bruayplatz beispielsweise 2021 dran. 3,3 Millionen Euro sind förderfähig, denn die geplanten Parkplatzanlagen sind davon ausgenommen. 2,3 Millionen Euro gibt es über die Städtebauförderung.

Die Ausschreibung wird kurzfristig vorbereitet, Mitte/Ende März steht die Beauftragung fest. „Direkt nach der Beauftragung kann die Firma dann Material bestellen“, sagt Kramme. Im Mai soll der Umbau schließlich starten. „Der Marktplatz muss bis September fertig sein – oder zumindest ein Abschnitt.“ Das liege an der Fliegenkirmes.

Der Radweg

Den Lückenschluss im Radwegenetz durch eine Nord-Süd-Trasse: Bereits Ende 2019 gestartet, sind die Arbeiten am Radweg zwischen der Gesamtschule und Frömern sowie Ostbüren. Jetzt gehen die Asphaltarbeiten weiter. Etwa sechs Kilometer ist das rund drei Meter breite Stück lang. „Es ist die erste direkte Verbindung an die Schnellradwege“, sagt Martin Kramme. Radfahrer müssen etwa 120 Höhenmeter überwinden. Rund 700.000 Euro investiert die Stadt – und nutzt dabei eine 68-prozentige Bundesförderung. Im Sommer soll die Strecke in Betrieb genommen werden.

Die geplante Trassenführung bietet die Möglichkeit, die Ortsteile Frömern, Hohenheide und Ostbüren direkt an den zentralen Schulstandort Fröndenberg mit einer Gesamtschule, zwei Grundschulen und einer Förderschule anzubinden. An der Gesamtschule entsteht darüber hinaus eine neue Radstation für rund 80.000 Euro. Und sobald die Bahnbrücke an der Landwehr in Kessebüren neu gebaut ist, kann der Weg von Frömern weiter Richtung Unna genutzt werden.

Die Gesamtschule

Für etwa 1,2 Millionen Euro baut die Stadt aktuell einen neuen Jahrgangscluster an der Gesamtschule. Es ist der dritte. Die Arbeiten haben jüngst begonnen, Ausschreibungen verschiedener Gewerke laufen. Es wird nachmittags gebaut, um die Schüler und Schülerinnen möglichst wenig zu stören. „Wir nehmen Rücksicht auf die Abiturienten und nutzen auch die Ferien“, sagt Martin Kramme.

Konkret geht es um den Umbau von rund 750 Quadratmetern, sagt der Bauamtsleiter. Dazu zählen fünf Klassenräume, ein Forum, zwei Differenzierungsräume, ein Besprechungszimmer sowie ein Lehrerzimmer. „Im Prinzip bauen wir bis auf den Rohbau runter und ziehen alles neu auf.“ Grundlage für die Veränderungen ist das sogenannte Kölner Schulraumkonzept, das unter anderem auf Sichtbeziehungen zwischen den Räumen setzt. „Das ist ein ganz anderes Lernen“, sagt Martin Kramme.

Der Hochwasser-Schutz

Ebenfalls auf der Agenda der Stadt steht der Ausbau des Hochwasserschutzes in Ostbüren. „Es läuft gerade eine Meinungsabfrage“, sagt Martin Kramme. Im Januar habe es eine Infoveranstaltung zum Thema gegeben, bei der die Knackpunkte aufgezeigt worden seien.

So habe es in den vergangenen Jahren immer wieder stärkere Regenereignisse gegeben, meist wenn die Felder gerade frisch bestellt waren. Dadurch habe sich schlammiger Boden in Richtung des Ortes bewegt und die Sinkkästen verstopft. Das habe schließlich zu Überschwemmungen geführt.

In Zukunft möchte man das vermeiden und hat deshalb schon Gräben und Bergabläufe angelegt. Ob davon noch mehr nötig sind, will man nun prüfen. Im März sollen die Ergebnisse vorgestellt werden. Sollten drei bis vier weitere Straßenzüge umgerüstet werden auf Bergabläufe würden Kosten in Höhe von etwa 20.000 Euro anfallen.