Frömern. Egal ob für Bier, Tassen oder das Smartphone: Das Bierkissen von Agata Grzelak hat verschiedene Öffnungen und soll das Leben leichter machen.

Quadratisch oder rechteckig. Wärmend oder kühlend. Patchwork oder einfarbig. Das Bierkissen von Agata Grzelak gibt es in verschiedenen Versionen. Eins haben aber alle gemeinsam: Sie sollen das Leben leichter machen. Und das nicht nur für Biertrinker. Die handgemachten Kissen haben verschiedene Öffnungen, in die Flaschen, Tassen und auch das Smartphone passen. Eine Idee, die immer besser ankommt: Sogar aus dem Ausland landen mittlerweile Bestellungen im beschaulichen Frömern. Und auf den Weihnachtsmärkten der Region ist das Interesse rege.

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Die Idee

Die Idee hatte Agata Grzelak bereits vor neun Jahren. „Ich hatte meine Kinder ins Bett gebracht, saß krank auf der Couch und hatte eine heiße Brühe in der Hand. An die Fernbedienung bin ich nicht drangekommen“, sagt die Erfinderin. Sie war sehr erschöpft und wollte sich nach einem anstrengenden Tag möglichst wenig bewegen.

Bierkissen gibt es in mehreren Größen.
Bierkissen gibt es in mehreren Größen. © Jennifer Wirth

Eine Art Becherhalterung für das Sofa, immer in greifbarer Nähe – das musste her. Irgendwas, das nicht umfällt, an dem sich niemand stößt und das genug Platz für die wichtigsten Sachen bietet. Da Agata Grzelak leidenschaftlich gerne näht, experimentiert sie ein bisschen herum – und entwirft durch Zufall das erste Bierkissen. „Mir ist klar, dass das ein Luxusproblem ist“, sagt Agata Grzelak. Aber ein Luxusproblem, das viele betrifft.

Als Freundinnen auf ihre Kreation aufmerksam werden, ermuntern sie die junge Mutter, die Idee weiter zu entwickeln. Durch Zufall etabliert sich der Name.

Die Umsetzung

„Ich bin stetig am verbessern“, sagt die 37-Jährige. Mittlerweile hat sie drei Grundgrößen im Angebot. Das kleinste Kissen ist 25 x 25 cm groß. Das Größte 80 x 30 cm. Aber auch andere Maße sind möglich. „Man kann sich das Kissen auch selbst zusammenstellen“, erklärt Agata Grzelak. Am liebsten lebt sie sich bei der Gestaltung kreativ aus. Wenn Kunden ihr alles haarklein vorgeben wollen, fühlt sie sich eingeschränkt. Meist, so zeige die Erfahrung, könne sie die Erwartungen dieser Kunden nicht erfüllen. Je mehr Freiheiten sie bekommt, desto zufriedener ist auch sie selbst mit den Kissen.

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Für eine einfache Variante, ein quadratisches Kissen mit einer runden Aussparung, braucht die Fröndenbergerin rund 45 Minuten. Nähen, füllen, entfusseln – wenn alles gut vorbereitet ist, geht es schnell. Die günstigste Variante mit einfachem Baumwollstoff bietet sie bereits ab 25 Euro an. Je hochwertiger der Stoff und je größer das Kissen, desto höher sind auch die Preise. Für ein Kissen aus Echtleder braucht sie bei guter Vorbereitung etwa drei Tage für die Umsetzung. Das teuerste Modell bietet sie derzeit für 169 Euro an.

Agata Grzelak ist die Erfinderin der Kissen.
Agata Grzelak ist die Erfinderin der Kissen. © Jennifer Wirth

Die Stoffe und Funktionen

Bei der Stoffauswahl überlässt Agata Grzelak nichts dem Zufall. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten – vom dünnen, günstigen Baumwollstoff, über wasserabweisende Stoffe bis hin zu hochwertigen Markenprodukten. „Ich möchte etwas anbieten, was sich jeder leisten kann“, sagt die junge Frau. „Ich habe aber auch Stoffe von Joop, Jarb oder Fischbacher“, erklärt sie. „Die haben dann 50.000 bis 70.000 Scheuertouren.“ Diese Einheit sagt etwas darüber aus, ob Stoffe strapazierfähig sind oder nicht. Je höher der Wert, desto besser.

Agata Grzlak tüftelt immer wieder an neuen Ideen. Gerade überlegt sie, eine Schlaufe für Zeitschriften zu entwerfen, die das Kissen abrundet. Außer der normalen runden Öffnung für Flaschen, gibt es auch welche für Henkeltassen sowie Schlitze für Handys oder Tablets. Kleine Dinkelkissen, die erwärmt oder gekühlt werden können, kommen bei Bedarf in die Öffnung. Die Idee: Der Tee bleibt schön warm und das Bier gut gekühlt. Möglichst bequem eben.

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