Fröndenberg. Informationstafeln wurden abgerissen, die Gucklöcher für Kinder und Rollstuhlfahrer zerstört – Nicht die erste Verwüstung an der Kiebitzwiese.
Abgerissene Informationstafeln, zerstörte Gucklöcher, ein beschädigtes Fernrohr und eine abgebrannte Box auf dem Aussichtshügel der Kiebitzwiese. Hermann Knüwer von der Unteren Naturschutzbehörde zeigt sich fassungslos. Während bereits 2017 die Box mit einem Beobachtungstagebuch abbrannte, wurde jetzt auch das kostenlos nutzbare Fernrohr beschädigt. Am vergangenen Freitag haben Randalierer erneut den Aussichtshügel heimgesucht.
Besucher veröffentlichen Bilder in dem sozialen Netzwerk Facebook und berichteten darüber, dass alle Informationstafeln von den Wänden gerissen wurden. Die Tafeln sollen laut der Besucher mitten im Naturschutzgebiet verteilt worden sein. „Auch die Gucklöcher wurden zerstört“, sagt Hermann Knüwer. Sie wurden ursprünglich für Kinder und Rollstuhlfahrer angebracht. „Sieben Jahre ist hier nichts Tragisches passiert – und jetzt sowas.“
Verbrannte Box
Das kostenlos nutzbare Fernrohr ist etwas, worauf Hermann Knüwer sehr stolz ist. „Das gibt es nicht häufig, meist müssen Besucher Münzen reinschmeißen, um solch ein Fernrohr zu benutzen.“ Doch in der Vergangenheit hat es nicht nur das Fernrohr erwischt. Knüwer berichtet auch, dass eine Box am Aussichtshügel steht. „Darin befindet sich ein Beobachtungstagebuch, so können Besucher ihre Eindrücke zu Papier bringen.“ Das Tagebuch sei immer sehr gut bei den Besuchern angekommen, erzählt Hermann Knüwer. Nachdem die Randalierer 2017 die gesamte Box angezündet und verbrannt haben, versuchten sie vor anderthalb Monaten das Fernrohr zu zerstören, was ihnen laut Knüwers Aussage auch teils gelungen ist. „Der Vorfall muss sich gegen 15.30 Uhr am Freitag ereignet haben – also am helllichten Tag“, sagt er fassungslos. Die Gucklöcher müssen erneuert werden, genau so wie die Informationstafeln. „Das ist bestimmt ein reiner Materialschaden von 1000 Euro“, sagt Knüwer.
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Seit 2012 gibt es den Aussichtshügel auf der Kiebitzwiese. Dieser entstand in Kooperation zwischen Kreis Unna, Bezirksregierung Arnsberg, der Biologischen Station und der Naturförderungsgesellschaft Kreis Unna. Die Informationstafeln sollen die Besucher über den Wandel der Ruhraue im Naturschutzgebiet, über Vogelarten und wilde Weiden aufklären.
Hoffnung auf mehr Wertschätzung
Der Naturschutzwächter Gregor Zosel sei sich mit der Unteren Naturschutzbehörde und der Biologischen Station Kreis Unna/Dortmund einig: „Dieser völlig unnütze Vandalismus richtet sich gegen uns alle als Besucher des Gebietes und als Steuerzahler.“ Alle Beteiligten hoffen, dass der Aussichtshügel zukünftig wieder mit mehr Wertschätzung und Achtsamkeit behandelt wird und der aktuelle Fall schnell geklärt werden kann. Falko Prünte arbeitet bei der Biologischen Station Kreis Unna/Dortmund und ist sauer über den Vandalismus. Gleichzeitig betont er aber, dass solche Vorkommnisse sehr selten sind und der Aussichtshügel in der Regel mit Respekt behandelt wurde. „Die Besucher kommen ja gerne hierher und freuen sich darüber“, sagt er.
Der Kreis Unna hat wegen des aktuellen Vorfalls Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet.
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Wer Hinweise hat, kann sich an die Polizei oder die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Unna wenden.