Fröndenberg/Menden. Wie lässt sich die Situation für Fahrradfahrer im Bereich der Ruhrbrücke Fröndenberg verbessern? Fahrradfahrer und ADFC machen Vorschläge.

Der Fahrradlobbyist Franz-Josef Knur hält die Situation für Fahrradfahrer an der Ruhrbrücke für gefährlich (WP berichtete). In der WP wies er kürzlich auf den steilen Geh- und Radweg hin, der auf der Mendener Seite der Ruhr hinter der Brücke abzweigt und in Richtung Abtissenkamp und Molle weiterführt. Knur kritisiert aber besonders die aus seiner Sicht gefährliche Verkehrssituation für Fahrradfahrer auf der Ruhrbrücke. Und er ist damit nicht allein.

Kreisverkehr

Der Fröndenberger Dietmar Berendes, bis zu seinem Ruhestand Bezirksbeamter in der Mendener Innenstadt, hat sich bei der WP gemeldet und pflichtet Knur bei: „Er hat Recht! An dem steilen Wegstück sollte etwas gemacht werden.“ Aber Berendes blickt vor allem auf die Situation auf der Ruhrbrücke und an der Kreuzung Mendener Straße/Ruhrstraße. „Die Kreuzung ist häufig sehr stark frequentiert“, weiß der ehemalige Bezirksbeamte. Fahrradfahrer, die aus der Ruhrstraße kommen und in Richtung Menden weiterfahren wollen, wichen meist auf den Bürgersteig aus.

„Aber sie müssten eigentlich in die Kreuzung und auf der Straße weiter über die Ruhrbrücke fahren“, sagt Berendes. „Sie fahren aber sicherheitshalber auf dem Bürgersteig“, kann er das Verhalten der Radfahrer nachvollziehen. So mieden sie die Kreuzung und müssten die Fahrbahn nicht überqueren. Problematisch werde es dann auf der Ruhrbrücke, wenn sie auf dem Gehweg blieben und dort auf entgegenkommende Fahrradfahrer träfen, die aus Richtung Menden kommen. „Der Weg ist viel zu eng“, sagt Berendes. Fahrradfahrer passten dort kaum aneinander vorbei. „Die sicherste Lösung wäre es, an der Kreuzung Mendener Straße/Ruhrstraße einen Kreisverkehr einzurichten“, ist der frühere Bezirksbeamte überzeugt. „Wenn einer nötig sein sollte, dann dort!“

Brückenerweiterung

Günther Reichle, Sprecher des ADFC Menden, sieht in der steilen Einfahrt von der Ruhrbrücke und der Vorfahrtbeachtung von rechts „eine lange bekannte Gefahrenstelle“. Sie sei nach der Oberflächenbearbeitung durch die Mendener Stadtverwaltung (WP berichtete) nur entschärft. Aus diesem Grund macht Günther Reichle einen weitergehenden Vorschlag: „Die Situation des Ruhrtalradwegs kann an dieser Stelle ganz wesentlich verbessert und attraktiver gemacht werden, wenn das Nadelöhr Ruhrbrücke großzügig mit einer Brückenerweiterung für Rad-und Fußverkehr abgeschafft wird.“ Aus Reichles Sicht sei die beste Lösung, die Brücke rechtsseitig ausreichend zu verbreitern, so dass ein Zweirichtungsverkehr ermöglicht werde.

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Reichle erläutert: „Dieses Brückenteil würde eine für viele Radfahrerinnen und Radfahrer, Alltagsradler und Radtouristen unangenehme bis gefährliche Überfahrt über die Ruhr beseitigen und zusätzlich die Querung der Mendener Straße vermeiden, die unter der Brücke gekreuzt werden kann und dabei den gefahrlosen Weg am Kanuclub benutzt.“ Klar sei, dass dies eine Menge Geld koste. „Was für einen der inzwischen bundesweit beliebtesten Premiumfernradwege gerechtfertigt sein sollte“, argumentiert der ADFC-Sprecher. Die zuständigen Sauerland-Tourismus e.V. und RuhrTourismus GmbH sollten Mittel und Wege zur Finanzierung kennen, was an anderen aktuellen Ausbauorten wie Freienohl oder Arnsberg gezeigt werde.

Neuer Radweg-Verlauf

Franz-Josef Knur greift für die Verbesserung der Situation an der Ruhrbrücke einen alten Vorschlag auf, über den bereits vor Jahren in Fröndenberg diskutiert worden ist. Die Idee damals: einen anderen Verlauf des Ruhrtal-Radweges, der ein Überqueren der Mendener Straße überflüssig machen würde. Üblicherweise fahren Radfahrer, die auf dem Ruhrtal-Radweg aus Richtung Wickede durch Fröndenberg kommen, aus der Bismarckstraße über die Ruhrstraße auf die Ruhrbrücke.

Damals wurde vorgeschlagen, die Radfahrer von der Bismarckstraße weiter in die Bahnhofstraße zu leiten, in Höhe des Überwurfs würde der Weg unter dem Überwurf hindurch auf die andere Seite der Mendener Straße führen und von dort aus über einen neu zu schaffenden Radweg bis zur Kreuzung und weiter über die Ruhrbrücke.

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