Fröndenberg. . Spielerisch, bunt und laut kann es werden, wenn am Wochenende die Ev. Kirchengemeinde Fröndenberg und Bausenhagen ein Experiment startet.
Ein kunterbunter Tag im Garten und auch schon mit den Allerjüngsten sich auf die Spur von Gottes Schöpfung begeben: Die Evangelische Kirchengemeinde Fröndenberg und Bausenhagen startet wieder ein Experiment: „Kirche Kunterbunt“. Hoffnung deshalb für den kommenden Sonntag: gutes Wetter. Zielgruppe: die ganze Familie. Die WP hat mit der Initiatorin darüber gesprochen, wie man schon den Kleinsten Elemente des Glaubens vermitteln kann.
Neue Formen von Gemeindeleben
„Es geht darum, dass alle gemeinsam diesen Tag erleben. Kinder jeden Alters, ihre Eltern, gerne auch Großeltern, Onkel, Tanten...“, sagt Runa Ahl. Und auch solche, die nicht regelmäßig oder nie den Weg in einen Gottesdienst finden, sollen sich eingeladen fühlen. Die Pfarrerin der Evangelische Kirchengemeinde Fröndenberg und Bausenhagen ist experimentierfreudig und probiert gerne neue Formen von Gemeindeleben aus. Vor nicht allzu langer Zeit starteten Abende, die sich intensiv und inhaltlich anspruchsvoll, aber keineswegs dogmatisch, mit elementaren Glaubensinhalten auseinandersetzen.
Runa Ahls neuestes „Baby“ ist spielerisch, bunt, vielleicht sogar laut und vor allem draußen im Grünen. Genauer gesagt: im Garten des Pfarrhauses der Gemeinde in Bausenhagen, Palzstraße 54. Im Moment rückt man hier niemandem auf die Pelle, denn das Haus ist nicht bewohnt, seit der Jugendreferent der Gemeinde eine Stelle in einer anderen Gemeinde angetreten hat und seine Position noch vakant ist. Um auch nach dem Verkauf des Gemeindehauses in Stentrop das Gemeindeleben in der Palz auch vor Ort zu beleben, finden im Pfarrhaus in Bausenhagen eine wöchentliche Gruppenstunde und auch andere Formen von Jugendarbeit regelmäßig hier statt.
„Messy church“ in England
Und am Sonntag, 26. Mai, wird es, so hofft Runa Ahl, auch ganz voll. „Bei hoffentlich gutem Wetter“, sagt sie – damit die Planungen draußen umgesetzt werden können. „Kirche kunterbunt“ ist ein Projekt, welches (unter dem Namen „messy church“) in England entwickelt wurde. „Das kommt dort ziemlich gut an“, weiß Pfarrerin Ahl. „Ich habe das vor einigen Jahren schon kennen gelernt und es hat mich sehr fasziniert. Deshalb wollte ich das auch hier in Fröndenberg mal machen.“ Vor kurzem nahm sie deshalb in Dortmund an einer Fortbildung teil, wo die einzelnen Bausteine vermittelt und vertieft wurden.
Drei Stunden Familienzeit
Ungefährer Zeitrahmen am Sonntag: ab 11 Uhr ungefähr drei Stunden. Kinder sollen sich mit ihren „großen“ Begleitern zusammen an Kreativstationen mit der Schöpfung Gottes, mit der Natur und all ihren Lebewesen auseinander setzen. Insektenhotels sollen dabei eine Rolle spielen; basteln, gestalten, erleben, auch ein wenig matschen im Dreck gehört dazu. „Wir wollen die Schöpfung erfahrbar machen, zeigen, wie schön, aber auch zerbrechlich sie ist.“
Was die Seelsorgerin dann anschließend mit einer kurzen Andacht (15, 20 Minuten als kindgerechte Länge) anhand der biblischen Schöpfungsgeschichte auch weiter religiös vertiefen und deuten will. Auf dem Rasen des Pfarrgartens findet ein großes Familienpicknick statt. „Das gemeinsame Essen kommt in manchen Familien zu kurz. Bei uns soll es ein wirklich großes Gemeinschaftserlebnis werden“, sagt Runa Ahl. Und vielleicht sogar dazu anregen, so etwas zuhause wieder bewusster zu pflegen.
Selbst junge Mutter
Runa Ahl ist selbst junge Mutter, fünf und eineinhalb Jahre alt sind die Sprösslinge. Womit sich auch bei ihr die Frage stellt, wie, ob und ab wann man jungen Menschen Glauben vermitteln kann. „Ich möchte, dass meine Kinder Glauben und Kirche erleben, das als etwas Beschützendes erfahren, sich wohlfühlen im Gotteshaus.“
Ein Glaubenserlebnis im Garten ist etwas Schönes. Die Kirche selbst wird für die Allerjüngsten aber auch genutzt. Bei den monatlichen Mini-Gottesdiensten der Gemeinde etwa, jeweils freitags nachmittags in der Stiftskirche. Auch hier gibt es spielerische, kreative Elemente. „Und die Kinder können sich frei in der Kirche bewegen, laufen oder krabbeln, dürfen überall spielen, den Raum ganz entspannt kennen lernen, Vertrauen fassen, positive Erfahrungen sammeln“, so Ahl. Die Seelsorgerin berichtet auch von vielen positiven Erlebnissen aus ihren Kindergartengottesdiensten. „Wenn sie dann älter werden, nehmen sie von den Angeboten sicher noch mehr mit, beginnen, vieles zu verstehen oder auch Fragen zu stellen.“
>> BEI REGEN KÖNNEN BESUCHER INS PFARRHAUS
„Kirche kunterbunt“ im Garten des Pfarrhauses Bausenhagen (Palzstraße 54, an der Ecke „Zur Dorfwäsche“) startet am kommenden Sonntag um 11 Uhr, Dauer bis ca. 14 Uhr, abhängig vom Verlauf.
Ein wenig Wetterschutz ist auf dem Gelände vorhanden, im schlechtesten Fall würde man ins Haus umziehen.
Eine Anmeldung ist nicht nötig, weitere Infos auf der Homepage der Gemeinde oder direkt bei Pfarrerin Runa Ahl.