Fröndenberg. . Polizei und Kreisverwaltung sind auf nächtlicher Verkehrsschau in der Ruhrstadt unterwegs. In der Palz soll nun gehandelt werden.

Seit Wochen beklagen Ruhrstädter den teilweise desaströsen Zustand der Straßen in Fröndenberg. Der Kreis und die Kreispolizeibehörde haben nun eine nächtliche Verkehrsschau abgehalten, um zu erfassen, wie es um die Verkehrssicherheit im Dunkeln bestellt ist. Gerade in der Palz soll gehandelt werden.

Überprüfung der Verkehrslage

Gefahrenstellen im Straßenverkehr stellen ein Risiko für Verkehrsteilnehmer dar. Als besonders tückisch gelten die Stellen, die bei Tageslicht noch unproblematisch, in der Dunkelheit aber ein Unfallpotenzial bergen. Um solche Verkehrspunkte ausfindig zu machen, dient die Nachtverkehrsschau. Eine nächtliche Überprüfung der Verkehrslage fand nun in Fröndenberg statt.

Die Prüfungskommission: Beate Fastnacht (Kreispolizeibehörde), Sandra van de Pol (Straßenverkehrsbehörde), Günter Sparbrod (Leiter der Straßenverkehrsbehörde) und Michael Arnold (Straßenverkehrsbehörde).
Die Prüfungskommission: Beate Fastnacht (Kreispolizeibehörde), Sandra van de Pol (Straßenverkehrsbehörde), Günter Sparbrod (Leiter der Straßenverkehrsbehörde) und Michael Arnold (Straßenverkehrsbehörde). © F. Regino – Kreis Unna 

„Die Straßenverkehrsordnung sieht vor, dass Verkehrszeichen und Fahrbahnmarkierungen reflektierend sein müssen“, erklärt Michael Arnold von der Straßenverkehrsbehörde im Kreis Unna. „Ein im Hellen noch gut ausschauendes Verkehrszeichen, kann sich so im Dunkeln als schwer erkennbar darstellen.“

110 Kilometer Bundes-, Landes- und Kreisstraßen überprüfte die Kreispolizeibehörde Unna zusammen mit der Straßenverkehrsbehörde des Kreises, der Bezirksregierung Arnsberg und dem Landesbetrieb Straßen NRW.

143 Verkehrszeichen und Fahrbahnmarkierungen benötigen nach Angaben der Experten in nächster Zeit eine Erneuerung. Insgesamt sei die Prüfungskommission aber zu dem Ergebnis gekommen, dass das Fröndenberger Straßennetz auch bei Dunkelheit sicher benutzt werden kann, da die Verkehrssicherheit an keiner Stelle akut gefährdet ist, hieß es.

Sanierungsgebühren im Haushalt

Mit im Fokus der Verkehrsschau stand außerdem die Schulwegsicherung. Im Rahmen des derzeit laufenden Projektes „Schulwegpläne“ war in der Ruhrstadt die Schulbushaltestelle Tummelplatz zuletzt in die Diskussion geraten, weil hier aussteigende Kinder entlang der Palzstraße wieder Richtung Stentroper Weg zurücklaufen müssen.

50 km/h soll künftig die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf dem Stentroper Weg betragen. Eine Verbesserung der Schilder hat der Kreis nun in Aussicht gestellt. Gleichzeitig soll zur Schulwegsicherheit eine ehemalige Haltestelle zwischen den Einmündungen Karrenweg und Stentroper Weg wird reaktiviert werden.

Wickeder Straße Thema in Haushaltsberatungen

Die Gemeindeprüfungsanstalt hat Politik und Verwaltung während der Haushaltsberatungen Ende des vergangenen Jahres eröffnet, dass es mindestens eine Million Euro bedarf, um Fröndenbergs Straßen gegen den zunehmenden Verschleiß zu wappnen.

Vor allem die Wickeder Straße ist beim Thema Straßensanierung in den vergangenen Wochen immer wieder zur Sprache gekommen.

Die Wickeder Straße soll in diesem Jahr mit einer neuen Deckschicht versehen werden. Zusätzlich stehen Untersuchungen zur Grundsanierung an.

710.000 Euro sieht der Haushaltsansatz zur Sanierung des Straßennetzes in der Ruhrstadt in diesem Jahr vor. Für Grünen-Fraktionschef Martin Schoppmann ist das allerdings noch immer zu wenig. „Selbst im kommenden Jahr, in dem wir nun sicher den höchsten Betrag der letzten Jahrzehnte zur Straßenunterhaltung aufwenden, gelingt es uns nicht, mehr als zwei Drittel des eigentlich Notwendigen zu tun“, hatte Schoppmann in seiner Haushaltsrede Mitte Dezember gesagt. Denn laut Hochrechnungen der Gemeindeprüfungsanstalt reiche das nicht mal, um dem Substanzverzehr – also dem jährlichen Verschleiß – gerecht zu werden, meinte Schoppmann.

Hochrechnungen zufolge müsste die Ruhrstadt rund eine Million Euro investieren, um alleine den altersbedingten Substanzverzehr des örtlichen Straßennetzes aufzufangen. „Der Straßenzustand in Fröndenberg ist fast überall schlecht und darf nicht noch schlechter werden, diese Aussage würden sicher fast alle unsere Bürger unterschreiben“, erklärte Schoppmann in seiner Rede.

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