Fröndenberg. . Die Unnaer Tafel muss ihre Standorte ausdünnen. Fröndenberg wird ab Januar nicht mehr beliefert. Finanzielle Engpässe sorgen für knappe Stellen.
Die Ausgabestelle der Unnaer Tafel in der Ruhrstadt wird ab dem 1. Januar schließen. Es ist eine Hiobsbotschaft, die gerade an dem Tag öffentlich wird, als die vorweihnachtliche Ausgabe an Kunden samt Geschenken stattfindet.
1-Euro-Jobber als Ausgleich
„Das Teilhabechancengesetz sieht deutlich weniger Fördermittel für den Kreis Unna vor und damit weniger geförderte Stellen“, heißt es auf der Internetseite der Unnaer Tafel. Das bedeutet drastische Kürzungen bei den zugesagten Stellen. Waren es bislang noch 35 Stellen, die über das Beschäftigungsprogramm Soziale Teilhabe bewilligt wurden, sind es ab Januar 2019 nur noch drei. Aufgefangen werden soll dieser Missstand mit vom Jobcenter bereit gestellten „Arbeitsgelegenheiten“ – sogenannten 1-Euro-Jobs.
Allerdings sieht die Unnaer Tafel diesem Ausgleich eher pessimistisch entgegen. Denn diese Stellen seien nur sehr schwer zu besetzen, weil „der ,Topf’ im Kreis Unna ziemlich leer ist“. Gleichwohl sei dies arbeitsmarktpolitisch erfreulich. Mit Blick auf die technischen und logistischen Herausforderungen war der Personalbedarf dringend erforderlich. Die Spenden mussten in Liefer- und Kühlwagen zu den einzelnen Ausgabestellen gebracht werden.
Fünf Standorte bleiben erhalten
Die schwierige finanzielle Lage ist mit Landrat Michael Makiolla, Dezernent Torsten Göpfert und Jobcenter-Geschäftsführer Uwe Ringelsiep besprochen worden. Das Ergebnis: „Wir werden durch den erheblichen Verlust von Personalförderungen die Tafelarbeit im Kreis Unna nicht mehr im gewohnten Umfang aufrecht erhalten können. Wir sehen uns daher gezwungen, vier Ausgabestellen im Kreis ab 1. Januar 2019 zu schließen.“ Betroffen sind neben Fröndenberg auch die Standorte Unna-Massen, Bönen und Holzwickede.
Die Unnaer Tafel hofft nun auf eine Nachfinanzierungsmöglichkeit im ersten Quartal 2019 und damit verbunden doch weiteren Kräften. Die Schließung der Ausgabestellen gelte daher zunächst bis einschließlich März 2019. Betroffene Fröndenberger haben nun die Möglichkeit, auf den Standort Königsborn auszuweichen.
„Wir bedauern diese Entwicklung sehr und hoffen, dass auf politischer Ebene noch Lösungsmöglichkeiten gefunden werden, diese Schließungen, die für die von uns versorgten armen Menschen eine erhebliche Lebensverschlechterung bedeuten, mindestens ab April 2019 wieder abzuwenden“, heißt es vonseiten der Unnaer Tafel.
Neun Standorte sind bislang kreisweit versorgt worden. Ab dem 1. Januar werden lediglich die Ausgabestellen in Unna-Königsborn, Bergkamen, Werne, Lünen und Selm bestehen bleiben.