Fröndenberg. . Rund einen Monat ist die vermeintliche Messerattacke auf ein junges Fohlen in Fröndenberg her. Nun ist Monty wieder bei seiner Familie.

Rund einen Monat ist es nun her, dass Unbekannte das sechs Monate alte Fohlen Monty auf einer Weide an der Käsekiepe in Fröndenberg brutal attackiert und schwer verletzt haben. Nach bangen Wochen, die der Kleine unter anderem in einer Tierklinik in Telgte verbringen musste, ist er nun wieder bei seiner Familie – und kann es kaum erwarten, endlich wieder auf der Wiese herumzutollen.

Liebe und Geduld

„Es ist natürlich doof, dass er nicht raus kann“, sagt Claudia Dülken. Denn bis ins Frühjahr herrscht für Monty Stallruhe. Zu groß ist die Gefahr, dass die Wunden doch noch einmal aufklaffen oder die Muskeln nicht richtig zusammenwachsen. Das hindert den kleinen Frechdachs allerdings nicht daran, alles zu unternehmen, um doch ein wenig über die kleine Wiese in einem Fröndenberger Waldstück zu flitzen. Immer wieder will er mit dem Hintern zuerst durch die halb geöffnete Stalltür hinaus. Hinaus in Richtung Freiheit.

Zwei Angriffe auf Pferde in Fröndenberg seit 2017

Die Verletzungen von Monty kann sich Familie Dülken noch immer nicht erklären. Eine Anzeige gegen Unbekannt bei der Kreispolizeibehörde Unna ist inzwischen eingestellt worden.

Es war der zweite Vorfall, bei dem Pferde in Fröndenberg verletzt wurden seit Januar 2017.

Die ist ihm nämlich für den Großteil seines noch jungen Pferdelebens verwehrt geblieben. Die meiste Zeit muss er bislang im Stall verbringen. Erst hatte seine Pferdemutter eine Kolik und musste zusammen mit ihm ausharren, nun heißt es für den kleinen Monty: erholen. „Es ist echt ein Seuchenjahr“, sagt Thomas Dülken. Mehrere Krankheiten bei ihren Vierbeinern und zuletzt der Angriff auf das junge Fohlen haben auch bei der Familie Spuren hinterlassen. „Gefühlsmäßig haben wir das alles erst spät realisiert“, gibt Claudia Dülken zu; ihre Stimme stockt kurz. Erst als Monty wieder aus der Tierklinik abgeholt werden konnte, sei der Familie das ganze Ausmaß bewusst geworden. Bei dem Gedanken an die Verletzungen des Fohlens wird deutlich, wie sehr der Angriff die Familie mitgenommen hat.

Doch der Blick richtet sich nach vorne. Mit viel Liebe päppelt Familie Dülken Monty wieder auf. Das bedeutet so kurz nach den schweren Verletzungen, Operationen in der Tierklinik und Koliken im Anschluss vor allem eine Menge Geduld. Das Fell am Hinterlauf, wo das Messer die Muskeln fast bis auf den Knochen durchtrennt hat, ist zerzaust, wächst langsam nach. Täglich müssen die operierten Stellen mit einer Jodlösung desinfiziert werden. Melkfett um die Wunden herum soll verhindern, dass sich Parasiten im Wundsekret einnisten und sich die Stellen entzünden.

Ein mulmiges Gefühl bleibt

Von all dem Stress ist Monty selbst nicht mehr viel anzumerken. Er macht einen äußert quirligen Eindruck. Dazu gehört auch, fast jeden Besucher zu beschnuppern. Er genießt die zusätzlichen Streicheleinheiten der Familie. Dazu gehört auch, dass er zusätzliche Leckereien wie Möhren bekommt. Die richtig abzubeißen fällt Monty hin und wieder noch schwer. Mehrmals kaut er an der Möhre bis es laut knackt.

Im Frühjahr – wenn das Fohlen wieder ganz gesund sein soll – will Familie Dülken wieder zur Weide an der Käsekiepe zurückkehren. Der „Tapetenwechsel“ tue den Pferden gut, so Thomas Dülken. Ein mulmiges Gefühl nach der Attacke auf die Herde bleibt aber. Für den Fall der Fälle will Thomas Dülken Vorkehrungen treffen.

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