Fröndenberg. . Kunst-Professor Rolf Escher folgt einer Einladung nach Fröndenberg. Industrie von früher steht im Fokus der Arbeiten des 82-Jährigen.

Der renommierte Künstler Rolf Escher hat mit seiner Arbeit in der Kettenschmiede begonnen und erste Zeichnungen angefertigt. Das Fröndenberger Ehepaar Streich lockte den Kreativkopf in die Ruhrstadt. Was aus Eschers Arbeiten letztendlich werden soll, ist noch offen.

Das Werkzeug des Künstlers: Escher arbeitet mit Graphit, Kreidestiften und der Zeichenfeder. Im Atelier überarbeitet er einzelne Werke mit Aquarell-Farben.
Das Werkzeug des Künstlers: Escher arbeitet mit Graphit, Kreidestiften und der Zeichenfeder. Im Atelier überarbeitet er einzelne Werke mit Aquarell-Farben. © Marc Friedrich

„Ich bin nur der Katalysator“, sagt Barbara Streich, ihres Zeichens heimische Künstlerin. Als die Fröndenbergerin bei einer Vernissage die Werke von Rolf Escher sah, der mit Kreidestift und Zeichenfeder mächtige Maschinen einer längst vergangenen Zeit einfing, schwärmte sie ihm von der Kettenschmiede vor. Sie spricht hochachtungsvoll über ihn als „Der Professor“.

Vorschlag des Schmiedekönigs

Letztgenannter gibt sich bescheiden: „Das müssen Sie nicht sagen“, wiegelt er ab und meint dabei den Titel, den er während seiner 24-jährigen Tätigkeit an der Fachhochschule Münster trug. Er freut sich, auf dieses „spannende Stück Industriekultur“ aufmerksam gemacht worden zu sein, denn der 82-jährige Künstler, der aus Westfalen stammt, kannte das Museum noch nicht.

Selbstprotrait des Künstlers.
Selbstprotrait des Künstlers. © Marc Friedrich

Was er sieht, gefällt ihm. „Ich bin in einem handwerklich geprägten Milieu aufgewachsen“, erinnert sich Escher an seine Kindheit. Alte Maschinen, die heutzutage kaum noch zum Einsatz kommen, faszinieren ihn. Dabei geht es ihm nicht um die Ingenieurkunst. „Ich bin technisch nicht versiert“, gibt der Künstler zu. Es gehe vielmehr darum, „Orte der Arbeit“ auf Papier zu bringen.

Nach zwei Tagen kreativer Arbeit in der Kettenschmiede steht für ihn fest: „Ich will hier noch weitere Termine wahrnehmen, um daraus eine Serie zu machen.“ Was allerdings noch offen ist: Was mit den Werken geschehen soll.

Der Kettenschweißautomat aus dem Jahr 1930 aus den Augen des Künstlers.
Der Kettenschweißautomat aus dem Jahr 1930 aus den Augen des Künstlers. © Marc Friedrich

Norbert Muczka vom Förderverein der Kettenschmiede hätte da einen Vorschlag: „Ich hoffe, dass es am Ende eine Ausstellung in Fröndenberg geben wird. Am besten würde ich es finden, wenn wir die Bilder direkt neben den jeweiligen Maschinen zeigen“, sagt der heimische Schmiedekönig.

Ob das eines Tages geschehen wird, lässt Escher offen, dessen Terminplan momentan ziemlich vollgepackt ist. Ausschließen möchte er eine Vernissage in der Kettenschmiede allerdings nicht.