Fröndenberg. . Das Leader-Parlament nimmt „Topf-Geschichten“ ins Förderprogramm auf. Fröndenberger geben Rezepte weiter und erzählen ihre Lebensgeschichten.

Der Seniorenkreis ist auf dem besten Weg, 10 000 Euro Fördermittel der EU und des Landes NRW für ein Kochbuch mit alten Rezepten zu bekommen. Die Lokale Aktionsgruppe der Leader-Region „Börde trifft Ruhr“ hat grünes Licht für das Projekt gegeben. Insgesamt sollen in dieser Projektrunde 91 000 Euro Fördermittel in die Region fließen.

EU-Mittel sollen die Struktur verbessern

Die fünf Kommunen Ense, Fröndenberg/Ruhr, Welver, Werl und Wickede (Ruhr) hatten sich gemeinsam mit einer Regionalen Entwicklungsstrategie um EU-Fördermittel beworben. Mit der Anerkennung als Leader-Region fließen bis 2022 etwa 2,7 Millionen Euro aus Mitteln der EU und des Landes NRW in die fünf Kommunen.

Die Fördermittel dienen der Umsetzung von Projekten zur Stärkung des ländlichen Raumes und der Finanzierung des Regionalmanagements als „Förderlotse“.

Idee bei umgekippter Sahne

Die Gruppe, deren Mitglieder aus Wirtschaft, Vereinsleben, Sport, Kultur und Verwaltung bestehen, bescheinigte den „Fröndenberger Topfgeschichten“ eine Förderwürdigkeit. Jugendliche sollen bei dem Projekt ältere Bürger der Stadt zu ihren Lieblingsrezepten interviewen und Biographien aufschreiben. Anschließend sollen die Rezepte unter externer Anleitung erprobt werden.

Ziel des Projektes sei ein hochwertiges Kochbuch „von Fröndenbergern für Fröndenberger“. Das Projekt soll insgesamt 18 000 Euro kosten. Ein Teil der Kosten soll sich über die Verkäufe tragen. Der Rest über die eingeplanten Fördermittel.

Gezielt ältere Menschen ansprechen

Die Idee zu der Rezeptesammlung entstand beim Seniorenmittagstisch, bei dem zwei Mal im Monat im Bürgerzentrum amMühlenberg gemeinsam gekocht wird (WP berichtete). Ein Becher Sahne war umgekippt. Die Gruppe um die Seniorenbeauftragte Birgit Mescher will gezielt ältere Menschen ansprechen. Das Buch soll bis zu 100 Seiten dick sein.

Die fünf Städte hatten sich zunächst schwergetan den Projektrahmen mit handfesten Ideen zu füllen. Dann war auch noch Regionalmanger Sven Hedicke ausgestiegen. Letztlich landeten einige ohnehin geplante Projekte auf der Förderliste. Für Fröndenberg wurden mehrere Projekte aufgenommen: Dorfgemeinschaftshaus Frömern, Bürgertreff Ardey, Disc-Golfanlage, Mint-Forscherpark an der Gesamtschule, Integrative Spielfläche Ardey, Ausbau Kettenschmiedemuseum, Kunst-Stelen.

Fünf neue Projekte

Der Leader-Gruppen-Vorsitzende Martin Michalzik (Bürgermeister von Wickede lobt in einer Mitteilung die Ideenvielfalt der Maßnahmen als auch das Engagement aller Projektträger.

„Die Bandbreite der neuen fünf Projekte ist beeindruckend. Zusammen kommen wir nun auf 28 Projekte in unserer Leader-Region. Die guten Beispiele wecken bei anderen Gruppen immer mehr Interesse und eigene Ideen. Noch bleiben rund zwei Jahre, um Neues und Wertvolles für den eigenen Ort oder über Grenzen hinweg auf den Weg zu bringen. Die Umsetzung mit EU-Geld hat dann sogar noch bis 2022 Zeit.“