Fröndenberg. Große Veränderungen bei der Feuerwehr: Angedacht ist eine Konzentration auf fünf statt bisher zwölf Gerätehäuser.

Die Fröndenberger Feuerwehr steht vor einschneidenden Veränderungen. Das Gutachten, welches im Vorgriff auf den neuen Brandschutzbedarfsplan angefertigt wurde, schlägt eine Konzentration auf fünf statt bisher zwölf Standorte, sprich Gerätehäuser, vor.

Alternativvorschläge

Die Unterstützung von einem Großteil der Feuerwehrleute in der Ruhrstadt scheint dieser Plan zu haben. Aus den Löschgruppen Hohenheide und Ardey kamen zuletzt noch Alternativvorschläge. Diese wurden in den Beratungen des Hauptausschusses am Mittwoch aber zurückgewiesen.

Überlegungen und Planungen

Am späten Sonntagabend erreichte die Fraktionsvorsitzenden der im Rat vertretenen Parteien die Mail. Die Löschgruppenführungen aus Ardey sowie von der Hohenheide legten hier ihre Überlegungen und Planungen dar. Während der externe Gutachter für die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr in Fröndenberg fünf Standorte vorschlägt - einen in der Stadtmitte, einen für die östlichen, einen für die westlichen Vororte sowie weiterhin in Ostbüren und Frömern - sollten es nach dem Wunsch der beiden Gruppen sechs sein. Genauer: Die Innenstadt wird darin über zwei Gerätehauer versorgt, eines im Osten, eines im Westen der Stadt.

Anfahrt über acht Minuten

Insbesondere die Ardeyer Kameraden sehen die Einhaltung gesetzlich empfohlener Hilfsfristen kritisch. Und insofern gibt ihnen das Gutachten auch Recht. Worauf auch Hauptausschussmitglied Ursula Lindstedt (SPD), selbst aus Ardey, hinwies. „Die acht Minuten Hilfsfrist können für Ardey und den Mühlenberg nicht garantiert werden.“ Deshalb kündigte sie bereits an, auch wenn sie prinzipiell nicht gegen die Ergebnisse und Vorschläge des Gutachtens sei, in der entscheidenden Ratssitzung in der kommenden Woche dem Beschluss nicht zustimmen zu können.

Fristen

Für die CDU-Fraktion widersprach Oliver Funke, selbst Mitglied im Feuerwehrbeirat: „Auch mit sechs Standorten sind die Fristen nicht einzuhalten.“ Fraktionskollege Gerd Greczka ergänzte: „Zwei Standorte in der Stadtmitte kann nicht funktionieren.“

Das Gerätehaus Mitte wird im Zuge der Neuausrichtung komplett neu gebaut, ein neuer Standort muss gesucht werden, der in möglichst alle Richtungen kurze Anfahrtswege ermöglicht.

Büscher: Gutachten hat Substanz

Matthias Büscher (FWG), selber aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und immer wieder ein Kämpfer für die Interessen der Blauröcke auf dem politischen Parkett, hatte sein längeres Statement für den Hauptausschuss sogar schriftlich vorbereitet. Darin sprach er vor allem seine Anerkennung für die Erkenntnisse und Empfehlungen des Gutachters aus. „Das ist niemand, der nur im Büro sitzt und sich nur an Rechenmodellen orientiert. Er kennt die Materie, ist schließlich auch Chef einer Berufsfeuerwehr.“

Brandschutzbedarfsplan

Büschers Schlussfolgerungen: „Die Feuerwehr bleibt stark, kommt eventuell nur von woanders. Die Fahrzeuge werden besser besetzt sein und schlagkräftiger.“ Insofern betrachte er den Vorschlag über fünf Gerätehäuser als Maß der Dinge und äußerte den Wunsch, die Löschgruppen Hohenheide und Ardey mögen ihn akzeptieren.

Auf Grundlage dieser Analyse soll der Brandschutzbedarfsplan für die Stadt weiterentwickelt werden. Darüber entscheidet der Rat kommenden Mittwoch. Generell hofft Christoph Börger von der Stadtverwaltung, den Plan noch dieses Jahr verabschieden zu können.