Fröndenberg/Menden. . Das Orgelfestival Hönne-Ruhr findet vom 21. bis zum 30. September erstmals in Fröndenberger und Mendener Kirchen statt.

Städteübergreifend, gemeindeübergreifend, konfessionsübergreifend, stilübergreifend. Vier Attribute, die das Orgelfestival Hönne-Ruhr beschreiben, welches zwischen dem 21. und 30. September erstmals in Fröndenberger und Mendener Kirchen stattfinden wird. „Die Idee hatten wir schon seit langem, nun bringen wir das Ganze erstmals auf den Weg“, freut sich Mitinitiator Jörg Segtrop.

Neun Veranstaltungen

Neun Veranstaltungen an acht Tagen stehen auf dem Programm, die den Besuchern die zahlreichen verschiedenen Facetten der Orgel näherbringen sollen. Dabei sollen nicht nur eingefleischte Fans auf ihre Kosten kommen: „Das Orgelkonzert-Publikum ist sehr speziell. Es gibt viele Fans, die weite Strecken fahren. Letztens kam einer sogar aus Düsseldorf. Wir wollen aber auch Leute ansprechen, die vor allem mit Kirche nicht so viel tun haben. Sie sollen ihre ,Schwellenangst’ überwinden“, sagt Segtrop.

Verschiedenste Klangfarben

Die befreundete Musikerin Daria Burlak, die unter anderem beim Eröffnungskonzert am 21. September in der Kirche St. Marien in die Tasten hauen wird, äußert sich diesbezüglich selbstbewusst: „Es kommt häufiger vor, dass Freunde auf meine Konzerte kommen und total überrascht sind. Für die fühlt es sich an, als wenn sie auf einem Symphoniekonzert sind. Alle zehn Sekunden kommt eine andere Klangfarbe.“

Und Musikerkollege Christian Rose, ebenfalls bei mehreren Festivalauftritten mit von der Partie, ergänzt: „Mit einer Orgel kann man Sachen spielen, die mit keinem anderen Instrument spielbar sind.“

Gute Akustik

Damit dies dann auch gut klingt, müssen zahlreiche präzise Vorkehrungen getroffen werden. „Ein In­strument kann monstergroß und trotzdem nicht gut sein“, sagt Helmut Brandt, seines Zeichens Organist der Mendener Heilig-Geist-Kirche. „Man benötigt die entsprechende Infrastruktur. Es gibt da 1000 Details, die stimmen müssen. Nun haben wir in allen vier Kirchen gute Orgeln und eine gute Akustik“, ergänzt Segtrop.

Damit locken die Veranstalter sogar Gäste aus Norwegen in die heimischen Gotteshäuser. Jörn Hänsch, der ursprünglich aus Fröndenberg stammt, aber längst gen Nordeuropa ausgewandert ist, verschlägt es für einen exklusiven Auftritt in die alte Heimat. „Es wird spannend, Jörn kennt die Orgel in der Kirche St. Marien ja noch nicht. Er spielt natürlich dann auch Stücke aus der skandinavischen Literatur – für uns also völlig unbekannte Musik“, freut sich Segtrop auf das „Experiment“.

Ansprechen soll das erste „Orgelfestival Hönne-Ruhr“ auch die jüngsten. Am 26. September gibt es in der Stiftskirche eine Führung für Kinder, Kontakte zu Kindergärten wurden bereits geknüpft. Segtrop: „Es ist sicher imposant für die Kinder, da mal reinzugehen. Eine Orgel sieht kompakt aus, hat aber manchmal eine Tiefe von fünfeinhalb Metern. Da gibt es viel zu entdecken.“

Ausweitung möglich

Den Organisatoren ist bewusst, dass auch andere Kirchen in beiden Städten über qualitativ hochwertige Orgeln verfügen. Aber: „Wir wollten das Konzept beim ersten Mal nicht direkt überlasten“, sagt Segtrop.

Wird das Festival ein Erfolg, sei eine Ausweitung in den kommenden Jahren aber durchaus möglich. Und dies hängt natürlich auch ein wenig von der Spendenbereitschaft der Konzertgäste ab ...

>> Das Programm des Orgelfestivals Hönne-Ruhr im Überblick

Freitag, 21. 9.: Eröffnungskonzert mit Daria Burlak und Pavel Bialiayeu (19.30 Uhr, St. Marien Fröndenberg)

Samstag, 22.9.: Orgelführung (11 Uhr, Heilig-Geist Menden), Konzert mit Jörn Hänsch (19.30 Uhr, St. Marien)

Sonntag, 23.9.: Konzert für vier Orgel mit D. Burlak, Helmut Brandt, Christian Rose, Jörg Segtrop (18 Uhr, St. Vincenz Menden)

Mittwoch, 26.9.: Orgelführung für Kinder (10 Uhr, Stiftskirche Fröndenberg)
Donnerstag, 27.9.: Choral Evensong mit den „Eventide Voices“, C. Rose und H. Brandt (19.30 Uhr, Heilig-Geist)

Freitag, 28.9.: Barock und Improvisation mit H. Brandt, C. Rose und J. Segtrop (19.30 Uhr, St. Vincenz)

Samstag, 29.9.: Vier Organisten – acht Lieblingsstücke mit D. Burlak, H. Brandt, C. Rose, J. Segtrop (19.30 Uhr, Stiftskirche)

Sonntag, 30.9.: Abschlusskonzert mit Gerhard Blum (18 Uhr, Heilig-Geist)

Der Eintritt ist bei allen Konzerten frei, Kollekte geht rum.