Fröndenberg. . Nachfrage steigt, Preisniveau auch: Das ist die schlechte Nachricht. Die WP-Umfrage brachte aber auch positive Erkenntnisse.

Beim Blick auf Fröndenbergs Immobilienmarkt gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute Nachricht lautet: Im Vergleich zur Kreisstadt Unna sind „etwas niedrigere Preise für Immobilien jeglicher Art zu verzeichnen“.

Das stellte Baufinanzierungsexperte Wolfgang Müller von der Volksbank Unna auf Anfrage der WP fest. Zugleich verwies Müllers Gegenüber Andreas Hahnelt von der Sparkasse Unna-Kamen auf kletternde Preise. Bei gebrauchtem Wohnraum beobachtete er ein leichtes Plus. Bei Bauland in guter Lage indes müssen Käufer deutlich mehr anlegen.

Die Nachfrage

Baugebiet Fuchskaute, Rehwinkel
Baugebiet Fuchskaute, Rehwinkel

„Es gibt weiterhin eine sehr große Nachfrage nach Wohnimmobilien jeglicher Art“, bilanzierte Wolfgang Müller. Der Volksbanker führt das auf gestiegene Nachfrage und brummende Bautätigkeit zurück. „Eine Entspannung ist nicht in Sicht.“ Andreas Hahnelt betonte großes Käufer-Interesse an gebrauchten Häusern und Wohnungen. Als Anlage-Objekte seien Mehrfamilienhäuser mit bis zu sechs Wohnungen beliebt.

Die Lagen

Als Toplagen bewertete Andreas Hahnelt das Wohngebiet Auf dem Haferkamp in Ardey. Es sei „vollständig verkauft“. Bevorzugte Lagen seien auch Strickherdicke und Hohenheide. Wolfgang Müller brachte das City-Viertel Sümberg ins Gespräch. Schulzentrum und Innenstadt seien von dort aus gleichermaßen leicht erreichbar. Neben Dellwig und Hohenheide nannte er auch Frömern als bevorzugtes Wohngebiet.

Die Schnäppchen-Zonen

Das Baugebiet Auf dem Haferkamp ist inzwischen fertig.
Das Baugebiet Auf dem Haferkamp ist inzwischen fertig.

Am günstigen ist Wohnraum laut Andreas Hahnelt in den östlichen Ortsteilen Warmen, Stentrop, Bentrop sowie Ostbüren zu kaufen. In Ostbüren wurde kürzlich das Baugebiet Obsthof ausgewiesen. Wolfgang Müller: „Je weiter man sich von einer guten Anbindung an das Verkehrsnetz und einer intakten Infrastruktur entfernt, desto preiswerter werden die Immobilien und der Baugrund.“

Der Preis-Trend

Anbieter von Grund und Gebäuden können seit Jahren mehr Geld verlangen. „Deutlich gestiegene Preise“ registrierte Wolfgang Müller im vergangenen Jahr. Das gelte gerade für Neubauten. Aufschläge werden demnach in gleich drei Bereichen verlangt: Bauland, Baumaterialien und Haustechnik.

Die Zahlen

Spatenstich im Baugebiet Auf dem Haferkamp in Ardey.
Spatenstich im Baugebiet Auf dem Haferkamp in Ardey.

Das Online-Portal „immowelt.de“ beobachtete im Februar Preis-Aufschläge für Immobilien ab 140 Quadratmetern Wohnfläche. Häuser und Wohnungen mit bis zu 100 Quadratmetern seien allerdings vergleichsweise preisstabil. Der Durchschnitt aller Immobilien liegt nach Angaben von „immowelt.de“ bei rund 303 000 Euro. Häuser mit bis zu 140 Quadratmetern kosten demnach rund 237 000 Euro, mit bis zu 180 Quadratmetern rund 274 000 Euro und mit mehr als 180 Quadratmetern rund 361 000 Euro.

Das Portal betont, seine Daten seien „nicht repräsentativ“. Es werte lediglich die Angaben auf seinen Seiten aus.

Die Gewerbe-Immobilien

Bei gewerblichen Immobilien verzeichnete Andreas Hahnelt übrigens weniger Bewegung als bei privaten. Das habe etwas mit vergleichsweise schlechter Verkehrsanbindung zu tun, sagte er. Auch im Einzelhandel werden – im Vergleich zu Unna – niedrigere Preise aufgerufen.

>> INFO

Andreas Hahnelt (Sparkasse) hofft, dass die 2016 verschärften Kreditwürdigkeitsprüfungen kundenfreundlicher gestaltet werden. So soll der Immobilienwert stärker gewichtet werden.

Die gültigen Regelungen benachteiligen laut Hahnelt junge Familien und Senioren.