Fröndenberg. . Die geplante Fällung von 90 Linden rund um die Ostmarkstraße in Fröndenberg hat zu einer breiten Debatte in der Bürgerschaft geführt. Etliche Zeitgenossen waren gewissermaßen auf dem Baum. Die Diskussion läuft seit mehr als zwei Jahren. Sie führte zu nicht weniger als drei Anträgen. Jetzt deutet sich ein Ende an.

Die geplante Fällung von 90 Linden rund um die Ostmarkstraße in Fröndenberg hat zu einer breiten Debatte in der Bürgerschaft geführt. Etliche Zeitgenossen waren gewissermaßen auf dem Baum. Die Diskussion läuft seit mehr als zwei Jahren. Sie führte zu nicht weniger als drei Anträgen. Jetzt deutet sich ein Ende an.

Natur gegen Verkehr

Das Wohnquartier im Bereich Lessingstraße/Magdalenenstraße/ Hermann-Löns-Straße/Ostmarkstraße sowie Gustav-Adolf-Straße und Westicker Straße zeichnet sich durch Alleen aus. Gegensätzliche Interessen standen sich gegenüber. Die Stadt sieht die Baumbestände als Problem für die Verkehrssicherheit. Der Kreis indes argumentiert mit Naturschutz und macht sich für den Erhalt der Alleen stark.

Nachpflanzungen

Torben Böcker von den Jusos hatte sich bereits im Juli 2015 dafür eingesetzt, Ersatzpflanzungen für gefällte Bäume an anderer Stelle im Stadtgebiet anzulegen. Heimische Arten sollen demnach bevorzugt werden. Auch liegt dem SPD-Nachwuchs ordentliche Pflege der Nachpflanzungen am Herzen. Weitere Details lässt der Antrag offen, darunter die Kosten. Stattdessen enthält das Papier einen Prüfantrag an die Verwaltung.

Holz für Kunst

Die SPD-Fraktion ihrerseits legte im Januar vorigen Jahres einen eigenen Antrag mit einem eigenen Akzent vor. Der Vorstoß zielt darauf ab, das Holz gefällter Bäume – „Stammstücke von bis zu drei Metern Länge“ – für Bildhauer-Workshops zu nutzen. Mehr noch: Die dort entstehenden Kunstwerke sollen nach den Vorstellungen der Genossen in der Nähe des Ruhrtal-Radweges aufgestellt werden. Der Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes, Dr. Martin Streich, betonte am Montag im WP-Gespräch erneut, er erhoffe sich mehr Radwanderer, die Fröndenberg für einen Stopp nutzen – zum Segen der Gastronomie. In St. Blasien, Schwarzwald, sei ein derartiger Skulpturen-Park erfolgreich.

Resteverwertung

Die Partei, andernorts als reine Spaß-Gruppierung verschrieen, machte sich ebenfalls Gedanken für das zurückbleibende Holz. Das Restholz solle verkauft, dessen Erlös heimischen Vereinen zur Verfügung gestellt werden.

Verwaltungsvorschlag

Die Verwaltung schlägt dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt vor, sieben Linden zu fällen und zwei Bäume vor Ort nach zu pflanzen. Der Kreis brachte ins Gespräch, auf städtischen Boden am Küchenberg oberhalb der Ardeyer Straße 18 Stück Bergahorn zu setzen. Die „Entnahme der Bäume“ soll bis Ende Februar abgeschlossen sein. Die Verwaltung plant auch, von jedem gefällten Baum je zwei Meter große Stücke zu entnehmen. Das soll für spätere künstlerische Nutzung eingelagert werden. Restholz-Vermarktung indes sei nicht wirtschaftlich. Gesamtkosten: 10 000 Euro. Der Ausschuss tagt am Donnerstag, 1. Februar, 17 Uhr, im Stiftsgebäude.

>> INFO

Linden-Arten sind laubabwerfende Bäume. Je nach Art erreichen sie maximale Wuchshöhen zwischen 15 Metern und 40 Metern. Der erreichbare Stammdurchmesser variiert ebenfalls, liegt in der Regel zwischen einem und 1,8 Meter.

Das Lebensalter von Linden kann 1000 Jahre erreichen.