Die Wirtschaft boomt so stark wie selten zuvor. Was sollten heimische Betriebe jetzt tun? Fragen an IHK-Geschäftsführer Michael Adel.
Die Wirtschaft boomt so stark wie selten zuvor. Mit Dortmunds IHK-Geschäftsführer Michael Adel, der auch Regionalbetreuer für Fröndenberg ist, sprach Jürgen Overkott.
1 Wirtschaftsforscher erwarten für dieses Jahr ein Wachstum von deutlich über zwei Prozent. Welche Rückmeldungen erhalten Sie von Unternehmen aus Fröndenberg und dem Südkreis Unna?
In der Tat hat der DIHK (Deutscher Industrie- und Handelskammertag) ein Wirtschaftswachstum von 2,2 Prozent in Deutschland für 2018 prognostiziert. Unsere aktuelle IHK-Konjunkturumfrage für Dortmund, den Kreis Unna – also auch Fröndenberg – und Hamm ist noch nicht vollständig ausgewertet, aber es bestätigt sich wohl erneut der positive Trend der Herbstumfrage: Damals bewerteten 96 Prozent ihre Geschäftslage mit gut oder befriedigend. Das waren die besten Werte seit der Wiedervereinigung. Die große Mehrheit der Unternehmen steht aktuell erneut wirtschaftlich hervorragend da. Auch bei den Erwartungen für die kommenden Monate zeigen sich die befragten Unternehmen sehr zuversichtlich. Der Boom hält also an.
2 Die Rede ist davon, dass Unternehmen oft nicht mehr wissen, wie sie die Aufträge bewältigen sollen. Wie groß ist die Investitionsbereitschaft vor Ort?
Die Investitionsbereitschaft vor Ort hat in den vergangenen Jahren bereits stark zugenommen und bleibt auf diesem guten Niveau. Schon im Herbst wurde deutlich, dass jedes dritte Unternehmen in unserer Region seine Investitionsausgaben erhöht und sechs von zehn Unternehmen ihre Ausgaben konstant halten. Das sind Top-Werte. Bei den Investitionen geht es vor allem um Ersatzteilbeschaffung, verstärkt aber auch um Produktinnovationen.
3 Zum Fachkräftemangel meinte die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ jüngst: Löhne rauf. An welche Lösungen denken Firmenchefs in der Region?
Die Löhne auszuhandeln ist Aufgabe der Tarifpartner. Aber ich kann bestätigen, dass der Fachkräftemangel von vielen Unternehmen mit Sorge betrachtet wird. Vor allem im Bereich der Fachkräfte mit dualer Berufsausbildung suchen viele Betriebe nach geeigneten Bewerbern. Wir als IHK können nur dazu raten, sich die Fachkräfte von morgen selbst im eigenen Betrieb auszubilden. Wer hierzu Fragen hat, kann jederzeit auf uns zukommen und sich eingehend beraten lassen.